Anträge an die Stadt:Mehr Platz zum Spielen und Bolzen

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Grüne und Rosa Liste fordern mehr öffentliche Sportflächen - für junge und alte Münchner

Von Jakob Wetzel

Wohin sollen Kinder und Jugendliche gehen, wenn sie für den Spielplatz mit Rutsche, Schaukel und Sandkasten zu alt geworden sind? Am besten auf den Bolzplatz oder eine andere öffentliche Sportfläche, findet die Stadtratsfraktion "Die Grünen - Rosa Liste". Nur: Von solchen nicht-kommerziellen Angeboten im Freien, die sich speziell an junge Münchner von acht bis 16 Jahren richten, gebe es viel zu wenige. Mit einem Paket aus sieben Anträgen wollen die Stadträte das nun ändern.

Am Mittwoch haben sie ihre Vorschläge eingereicht. Die Stadt solle demnach zuallererst erfassen, wie viele öffentliche Sportflächen es überhaupt gebe, in welchem Zustand sie seien und in welchen Stadtvierteln der Mangel an Bolzplätzen besonders akut ist. Um die Angebote bekannter zu machen, soll eine interaktive, digitale Karte erstellt werden, in der alle bereits bestehenden und auch geplanten öffentlichen Sportflächen eingezeichnet sind. Die Stadt solle außerdem Orte identifizieren, an denen neue Bolzplätze und Sportflächen geschaffen werden können - und dabei soll sie sich auch die Flachdächer städtischer Gebäude ansehen sowie andere Hauseigentümer dazu aufrufen, Sportflächen auf die Dächer von deren Häusern zu bauen. Diejenigen Bolzplätze, die es bereits gibt, sollen dagegen nicht etwa Neubauten weichen, sondern bestehen bleiben.

In den übrigen Anträgen machen die Stadträte Vorschläge, wie Bolzplätze zu gestalten und zu betreiben sind, damit sie nicht nur von Buben und jungen Männern, sondern auch von Mädchen und jungen Frauen genutzt werden. Die Flächen müssten gezielt auch weiblichen Jugendlichen und Kindern zugänglich gemacht werden - und neben dem Bolzplatz müsse es weitere Angebote wie Klettergelegenheiten oder Tischtennisplatten geben. Auf ausgewählten Bolzplätzen soll die Stadt ein kostenloses Fußballtraining für junge Gelegenheits-Kicker anbieten. Außerdem soll die Stadt untersuchen, ob sie Hartplätze durch Rasenplätze ersetzen kann. Und schließlich soll sie spezielle Spiel- und Sportflächen für ältere Münchnerinnen und Münchner schaffen, die sich eine Mitgliedschaft im Sportverein oder im Fitness-Studio vielleicht nicht leisten können. Um Hemmschwellen zu senken, soll es vor Ort Einweisungskurse und gemeinsame Sport-Termine geben. "Am Bolzplatz kann jeder mitspielen - egal wie jung oder alt, egal aus welchem Teil der Welt", sagt die Fraktionsvorsitzende Katrin Habenschaden (Grüne). Die Plätze seien wichtig für das Miteinander in der Stadt.

© SZ vom 14.11.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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