Am Flughafen:Protest zum Abflug

Afghanistan sei nicht sicher, argumentieren die Demonstranten. (Foto: Marco Einfeldt)

18 Asylbewerber nach Afghanistan abgeschoben

Sie haben Flyer verteilt und sind lautstark durch den Münchner Flughafen gezogen: Während am Mittwochabend 18 abgelehnte Asylbewerber zurück nach Afghanistan geflogen wurden, haben mehrere Hundert Demonstranten gegen Abschiebungen in das Land am Hindukusch demonstriert. Sie halten es nicht für ein sicheres Herkunftsland. "Der Protest war schon deshalb sinnvoll, um zu zeigen: Wir sind relativ viele", sagt Stephan Dünnwald vom Bayerischen Flüchtlingsrat, der zu der Demonstration aufgerufen hatte. Er spricht von allein 200 afghanischen Demonstranten, zusätzlich zu vielen Ehrenamtlichen auch mit konservativem Hintergrund. Bayerns Staatsregierung gab sich unbeeindruckt: Abschiebungen zu vollziehen gehöre zum Rechtsstaat, sagte Innenminister Joachim Herrmann. Einen SPD-Dringlichkeitsantrag, Rückführungen vorerst auszusetzen, bis die Sicherheit neu bewertet sei, lehnte die CSU im Rechtsausschuss des Landtags am Donnerstag ab. Der Flüchtlingsrat will nun einen Protestbrief vieler ehrenamtlicher Helfer in der Staatskanzlei abgeben. Am 18. März ist eine weitere Demonstration am Flughafen geplant.

© SZ vom 24.02.2017 / wet - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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