AfD-Abgeordneter Löw:Widerliche Provokation mit Gasmaske

"AfD scheitert mit Klage gegen Maskenpflicht" vom 8. Juli, wo auch die Provokation eines AfD-Landtagsabgeordneten mit Gasmaske erwähnt wird:

Stefan Löw von der AfD Bayern geht mit diesem Auftritt deutlich zu weit! Nicht der Protest gegen das Maskengebot im Bayerischen Landtag ist entscheidend, das kann man gut heißen oder nicht, immerhin haben wir Meinungsfreiheit in Deutschland. Entscheidend ist das Thema der Debatte, und das scheint Herrn Löw nicht bewusst gewesen zu sein - oder doch? Es ging gerade um verurteilte NS-Kriegsverbrecher und um den Umgang mit deren Gräbern und Änderungen dazu in der Satzung - also um Verbrecher, die am Holocaust an Juden maßgeblich beteiligt waren, an der Deportierung unter anderem nach Auschwitz in Gaskammern, und um den Genozid.

In diesem Zusammenhang eine Gasmaske zu tragen, hat meiner Meinung nach nichts mehr mit Protest gegen Frau Aigners Masken-Erlass zu tun, sondern ist klar eine Provokation mit einer Assoziierung zur NS-Zeit, also genau das, was die AfD nicht haben möchte: Dass ihre Partei immer wieder mit der NS-Zeit in Verbindung gebracht wird.

Herr Löw gibt den politischen Gegnern Zündstoff genau dazu und schädigt damit seine Partei massivst. Neben wohlwollendem Beifall gibt es bereits eine virale Protestaktion von AfD-Anhängern, die sich klar gegen Löw stellen und von ihm sofort eine Entschuldigung fordern. Besser wäre, freiwillig die Partei zu verlassen, und hoffentlich hat dies ein Parteiausschlussverfahren für Löw zur Folge.

Solche Aktionen, zielgerichtet auf den Holocaust an Juden, sind erbärmlich, unterste Schublade und einfach nur widerlich! Jochen Behr, Bad Neustadt

© SZ vom 10.07.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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