Abschlepp-Statistik:Einsatzschwerpunkt Innenstadt

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In München werden weniger Autos abgeschleppt als noch vor zehn Jahren. Ihre Zahl hat sich im vergangenen Jahrzehnt um ein Drittel verringert. 14 818 Autos ließ die Polizei im vergangenen Jahr in der Stadt entfernen, im Jahr 2006 waren es noch 21 838. "Erst in den letzten beiden Jahren hat sich eine Trendwende ergeben", sagt Polizeisprecher Christoph Reichenbach. Nämlich wieder ein Plus von sieben Prozent. Die meisten sind Falschparker, die ihren Wagen auf Behindertenparkplätzen und in Feuerwehranfahrtszonen abgestellt haben.

Mehrheitlich werden Autos mit Münchner Kennzeichen abgeschleppt. 44,7 Prozent machen Autos mit auswärtigen Kennzeichen aus. Die Polizei unterscheidet drei Kategorien von Abschleppungen: Der Großteil sind sogenannte Sicherstellungen. 11 174 Mal wurden im vorigen Jahr Autos zur Kfz-Verwahrstelle in der Thomas-Hauser-Straße 19 in Trudering gebracht, vor zehn Jahren waren es noch 2284 mehr. Hinzu kamen im vergangenen Jahr 3036 Leerfahrten, bei denen der Fahrer noch vor dem Abschleppdienst an seinem Auto ankam. 2006 war das sogar noch 4916 Mal der Fall. Die dritte Kategorie sind Versetzungen, also das Abschleppen eines Fahrzeuges von dem Ort, an dem es stört, zu einem geeigneten Platz auf öffentlichen Verkehrsgrund, auf dem das Abstellen erlaubt ist: Sie gingen im Zehnjahresvergleich am stärksten zurück, von 3464 auf 608 im Jahr 2016.

Die Polizei schleppt nicht selbst ab, sondern beauftragt private Firmen. Der Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums München ist in 18 Zonen unterteilt, in denen je ein Unternehmen abschleppt. Am meisten zu tun gibt es in der Innenstadt westlich der Isar. Die Hälfte aller Autos werde in der Altstadt, im Westend, in Neuhausen und Schwabing abgeschleppt, sagt Polizeisprecher Reichenbach. Abschleppwagen fahren auf der Kardinal-Faulhaber-Straße, Franz-Schrank-Straße und Schinkelstraße quasi auf und ab. Ebenso auf der Marstallstraße, Marlene-Dietrich-Straße und In den Kirschen. Weitere Schwerpunkte seien der Taxistand an der Friedenstraße und die neue Fußgängerzone am Curt-Mezger-Platz in Milbertshofen.

Nicht jedes abgeschleppte Auto wird wieder abgeholt. 181 Fahrzeuge sind voriges Jahr in der Kfz-Verwahrstelle stehen geblieben. 134 davon wurden verschrottet, die restlichen 47 Autos an drei Terminen versteigert, berichtet die Polizei. Der Erlös lag bei insgesamt 94 650 Euro. Der jeweilige Verkaufspreis komme dem Berechtigten zu, nachdem die Verwaltungskosten abgezogen wurden. Bei Strafsachen wird das Geld der Staatsanwaltschaft überwiesen. Die nächste Versteigerung findet am 21. März in der Verwahrstelle, Thomas-Hauser-Straße 19, statt.

© SZ vom 09.02.2017 / anwo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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