820 Millionen Dollar erbeutet:Betrüger nach zwölf Jahren gefasst

820 Millionen US-Dollar: Diese gewaltige Summe hat ein Italiener in Brasilien mithilfe falscher Personalien und mehrerer Bankkonten illegal außer Landes geschafft und ist geflüchtet. Der Coup ist für ihn ziemlich lange gut gegangen, die Behörden in Brasilien suchten seit mehr als zehn Jahren erfolglos nach dem inzwischen 60-Jährigen. Nun aber wurden Bundespolizisten am Münchner Flughafen auf den Mann aufmerksam. Der seit 2004 per Haftbefehl über Interpol gesuchte Italiener mit brasilianischer Staatsangehörigkeit sei in Haft genommen worden, teilte die Polizei am Freitag mit.

Seine Reiselust wurde dem Mann letztlich zum Verhängnis. Nach Angaben der Polizei befand er sich zuletzt unbehelligt in Italien und wollte von dort in die USA reisen. Die US-Einwanderungsbehörde in Charlotte beanstandete aber seinen Pass und schickte ihn postwendend zurück nach Europa. Sein Pech: Er musste über München nach Venedig fliegen. Beim Umsteigen nahmen ihn die Münchner Fahnder fest.

Der Betrüger war 2004 in Brasilien wegen Steuerhinterziehung und Bildung einer kriminellen Vereinigung zu zehn Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt worden. Bevor er damals festgesetzt werden konnte, gelang ihm die Flucht. Den deutschen Ermittlern erzählte er nun, er sei zwar der Gesuchte, Brasilien habe ihm aber eine Amnestie zugesagt. Dafür konnten die Beamten jedoch nirgends eine Bestätigung einholen. Jetzt sitzt der 60-Jährige im Gefängnis und wartet auf seine Auslieferung.

© SZ vom 28.01.2017 / tbs - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: