400 Beamte im Einsatz:Pöbeleien, Schlägereien

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Die Polizei nimmt beim DFB-Pokalspiel des TSV 1860 gegen den VfL Bochum 45 Personen fest

Von Martin Bernstein

Vor, während und nach dem DFB-Pokalspiel des TSV 1860 gegen den VfL Bochum am Mittwochabend hat die Polizei 45 Personen festgenommen. Die ihnen zur Last gelegten Taten reichen von Rauschgiftdelikten über Körperverletzungen bis zum Landfriedensbruch. Die Münchner Polizei hatte die Begegnung im Vorfeld zum Hochrisikospiel erklärt und 400 Beamte im Einsatz, dazu kamen rund 100 Bundespolizisten am Hauptbahnhof. Die Auseinandersetzungen verfeindeter Fangruppen, zu denen auf Seiten der Bochumer auch Bayern-Anhänger gehörten, zogen sich bis in die Nacht. In den meisten Fällen hatte die Polizei die Situation schnell wieder im Griff.

"Von vornherein herrschte eine sehr aggressive Stimmung", sagte Polizeisprecher Oliver Timper. Schon auf dem Christkindlmarkt an der Münchner Freiheit kam es am Nachmittag zum ersten - noch verbalen - Schlagabtausch. Die Polizei verfrachtete etwa 450 Bochumer Fans mit einer Sonder-U-Bahn zur Arena. Das sei zwar "ein Riesen-Aufwand", räumte Timper ein, "aber das ist schon eingespielt": Die Fans werden in Gruppen festgehalten, der Bahnsteig kurzzeitig freigemacht, dann die Fußballanhänger in den eingefahrenen Zug der Münchner Verkehrsgesellschaft gesetzt. Beamte an allen Türen wachen darüber, dass niemand einsteigt, der nicht dazugehört. Und wenn, wie am Mittwoch in der Studentenstadt, sich gegnerische Fans an der Fahrstrecke sammeln, dann fährt die Bahn auch schon einmal durch. Am U-Bahnhof Fröttmaning gerieten die Streithanseln dann aber doch aneinander: Eine Gruppe von Löwen-Fans habe die Absperrungen durchbrochen, so steht es im Bericht der Polizei. Ein Polizist wurde verletzt. Die Polizei setzte Schlagstöcke und Pfefferspray ein. 32 Randalierer wurden festgenommen.

Während des Spiels versuchten Anhänger des TSV mehrfach, in den Gästeblock zu gelangen. Ein besonders aggressiver Sechziger wurde festgenommen. Nach Spielende warfen Fans der Heimmannschaft Glasflaschen auf die Beamten. Gegen 1 Uhr ging es dann am Hauptbahnhof erneut rund. Etwa zehn vermummte Löwen-Anhänger versuchten ein Fanlokal zu stürmen, in dem Bochumer und ihre Bayern-Freunde feierten. Auf der Hirtenstraße kam es zum Zusammenstoß der beiden Gruppen. Bundes- und Landespolizisten griffen ein und verhinderten Schlimmeres. Zwei Bochumer und sieben Anhänger des TSV wurden festgenommen - unter ihnen Randalierer, die schon am Nachmittag durch aggressive Pöbeleien aufgefallen waren.

© SZ vom 18.12.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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