Ulrike Bystricky:Herausforderung in der Nachbarschaft

Ulrike Bystricky besucht ältere Leute im Viertel. (Foto: Jan A. Staiger)

Als ihre Kinder selbständig wurden, hat Ulrike Bystricky eine neue Aufgabe gesucht. "Ich wollte meine Zeit sinnvoll investieren", erzählt sie. Vor drei Jahren wurde sie auf den Verein "Dein Nachbar" aufmerksam und beschloss, ehrenamtlich in der Nachbarschaftshilfe aktiv zu werden. Als ihr ein demenzkranker Mann zugeteilt wurde, war sie erst mal skeptisch. "Ich habe so etwas nie erlebt, da meine eigenen Großeltern weit weg wohnten", sagt die 47-Jährige. Die neue Aufgabe war eine Herausforderung, doch "ich bin sehr dankbar, dass ich das machen konnte". Noch heute, nach dem Tod des Mannes, besucht Ulrike Bystricky seine Ehefrau, kauft für sie ein, trinkt mit ihr Kaffee und redet über alte Zeiten. "Ältere Leute können so eine Willensstärke haben, trotz der Krankheit hatte er noch Humor und seine klaren Momente waren wahnsinnig schön." Allerdings es sei auch wichtig, "sich selbst beim Helfen nicht aus den Augen zu verlieren", sagt Bystricky. Sie hat auch schon Aufträge abgelehnt, weil es zu anstrengend wurde. "Eine Demenzkranke war richtig bösartig, da muss man seine Grenzen kennen."

© SZ vom 24.01.2019 / less - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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