125 Jahre im Rathaus:Jubiläum mit Sauerbraten

Kabarettist Thomas Schreckenberger verzog das Gesicht nicht wegen 125 Jahren Rathaus-SPD, sondern beim Versuch, Edmund Stoiber zu zitieren. (Foto: Stephan Rumpf)

Die SPD feiert familiär- und ohne Alt-OB Ude

Sauerbraten mit Knödel, danach eine Rohrnudel, solch ein Menü im Rathaus hätte wohl auch Georg Birk gefallen. Schließlich war der erste Sozialdemokrat im Stadtrat von Beruf Wirt. Vor 125 Jahren wurde er gewählt, und er begründete eine der vielen SPD-Traditionen. Und zwar eine sehr München-spezifische. "Die SPD hat es bis heute mit den Wirten. Ganz verkehrt ist das nicht", sagte Fraktionschef Alexander Reissl in seiner Rede auf dem Jubiläumsabend.

Für den hatte seine Partei am Mittwoch in den kleinen Sitzungssaal des Rathauses geladen, eher zu einer Familienfeier als zu einem großen Festakt. Viele ehemalige und aktuelle Stadträte waren gekommen, etwa die Bürgermeisterinnen Gertraud Burkert und Christine Strobl. Dass die drei prominentesten noch lebenden Söhne der Münchner SPD-Familie zu Beginn fehlten, sei zu verkraften, sagte Reissl. Da könne wenigstens keiner behaupten, die Fraktion stehe wieder mal im Schatten ihrer Oberbürgermeister. Dieter Reiter schaute trotzdem kurz vorbei. Dass der hochbetagte Hans-Jochen Vogel fehlte, stieß auf Verständnis. Bei Christian Ude galt das nicht. Wieder mal ein Zwist mit seiner SPD, war zu hören, auch schon fast Tradition. Ob sie mal eine Familien-Aufstellung wagen sollten? Vielleicht reicht auch ein Treffen zur Aussprache bei einem SPD-freundlichen Wirt, mit Sauerbraten und Knödel.

© SZ vom 07.12.2018 / heff - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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