Schufa:Unverschämte Schnüffelei

Die Schufa will die Kontoauszüge von Verbrauchern analysieren. Das ist dreist - und geht zulasten der Verbraucher.

Von Nils Wischmeyer

Die Auskunftei Schufa würde gern die Kontoauszüge der Verbraucher durchschauen, um die Kreditwürdigkeit der Kunden zu bewerten. Das kann hochgefährlich werden, erfährt die Schufa über so einen Kontoauszug doch extrem viel über die Menschen und ihre Vorlieben. Verbraucher- und Datenschützer haben ein erstes Pilotprojekt im November entsprechend deutlich kritisiert, die Online-Petition "Schufa, Finger weg von unseren Kontoauszügen" hat inzwischen mehr als 250 000 Unterschriften.

Auch der Bayerische Landesbeauftragte für Datenschutz äußerte sich kritisch zum Projekt, das die Schufa der Behörde zur Beurteilung vorgelegt hatte. Einige Wochen später dann wurde die Schufa mit dem Projekt in Hessen vorstellig. Dass sie das kann, ist ein Fehler im System. Dass die Schufa diesen Fehler ausnutzt, ist unverschämt.

Firmen lassen Produkte von dem Bundesland begutachten, in dem der Großteil der Daten verarbeitet wird. Bei größeren Unternehmen lässt sich das nicht immer zweifelsfrei bestimmen, und so picken sich die Unternehmen gerne die Bundesländer heraus, die ihnen gewogen sind. Das muss aufhören. Es braucht einheitliche Standards, denn es kann nicht sein, dass die einen womöglich mehr erlauben als andere. Alles andere schadet dem Verbraucher.

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