Luftverschmutzung:Gift in jeder Dosis

Die Belastung mit kleinen Feinstaubpartikeln ist deutlich zurückgegangen. Soweit die gute Nachricht. Trotzdem sterben jährlich noch 400 000 Menschen wegen schmutziger Luft. Wer also etwas für die öffentliche Gesundheit tun will, sollte für sauberere Luft sorgen - auch dort, wo die Grenzwerte eingehalten werden.

Von Marlene Weiß

Die Zahlen zur Luftverschmutzung, welche die europäische Umweltagentur EEA am Montag präsentiert hat, enthalten eine gute und eine schlechte Nachricht. Die gute: Die Belastung durch den schlimmsten Killer in der Luft, die kleineren Feinstaubpartikel namens PM2,5, ist deutlich zurückgegangen. Heute sterben in Europa nicht einmal halb so viele Menschen vorzeitig daran wie 1990, Tendenz weiter fallend. Andererseits und damit zur schlechten Nachricht: Dem Feinstaub fallen immer noch 400 000 Menschen jährlich zum Opfer.

Diese Zahlen sind nur grobe Schätzungen. Aber gesichert ist, dass schmutzige Luft krank macht und auch tötet. Denn sie schädigt die Atemwege und das Herz-Kreislauf-System und kann so zu Asthma, Schlaganfällen, Herzinfarkten oder Lungenkrebs beitragen.

Es ist kein Grund zur Entwarnung, dass bis auf sechs Staaten alle den EU-Grenzwert für PM2,5 im Jahresmittel einhalten. Nicht nur, weil er ohnehin viel zu hoch ist, die niedrigere WHO-Empfehlung schaffen gerade vier Staaten. Sondern auch, weil diese Belastung keine Grenzwerte kennt. Nach allem, was man weiß, sind selbst kleine Konzentrationen schädlich, je mehr, desto schlimmer. Wer etwas für die öffentliche Gesundheit tun will, sollte dafür sorgen, dass die Luft sauberer wird - und zwar auch dort, wo die Grenzwerte eingehalten werden.

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: