Aktuelles Lexikon:Pegel

Er ist nicht gleichbedeutend mit der Tiefe des Wassers, hinterlässt aber oft tiefe Sorgenfalten.

Von Jan Diesteldorf

Der Pegel wird immer gemessen, aber er wird immer erst dann zum Thema für die Allgemeinheit, wenn er zu hoch oder zu niedrig ist. So wie im vorigen Sommer, als Bäche und Flüsse zu Fluten wurden, Häuser zerstörten und Menschen mit sich rissen. Und so wie jetzt, während weite Teile Europas unter Dürre leiden. Ob Loire oder Rhone, Donau oder Rhein: Die Pegelstände an Europas Wasserstraßen sind bedenklich niedrig. Erst fehlte Schmelzwasser, dann der Regen, jetzt müssen die Binnenschiffer tricksen, oder die Schiffe bleiben gleich im Hafen. Man darf den Pegel dabei nicht verwechseln mit der Wassertiefe. Der Begriff wurde im 18. Jahrhundert aus dem Niederdeutschen in die Literatursprache aufgenommen. Auch die niederländische Sprache kennt das Wort, dessen Bedeutung das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache mit "Wasserstandsmaß" angibt. Der Pegel misst immer den Pegelstand für einen repräsentativen Abschnitt eines Gewässers, ausgehend vom sogenannten Pegelnullpunkt, der oberhalb der Flusssohle liegt - deshalb die Differenz zwischen Wassertiefe und Pegelstand. Die Messstellen an Flüssen sind meist leicht zu erkennen an Pegeltürmen oder -uhren, in denen der Wasserstand in einem eigens gebohrten Pegelschacht gemessen wird - etwa mit einem Schwimmer, ähnlich einer Kaffeemaschine.

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