Aktuelles Lexikon:Gurken-Elfer

Neue Wortschöpfung im beziehungsreichen Miteinander von Sport und Gemüse

Von Joachim Käppner

Der Fußball blickt auf eine lange und analogiefreudige Beziehung zu Obst und Gemüse zurück, auch wenn viele Profis ein saftiges T-Bone-Steak vorziehen. Da ist der Torwart mit den Tomaten auf den Augen, der auf dem Platz wie der Storch im Salat herumstehende Mittelfeldspieler und natürlich die Bananenflanke, die keiner filigraner auf das Haupt des Stürmers Horst Hrubesch zu lenken pflegte als Manni Kaltz. Der Torhüter von Eintracht Frankfurt, Kevin Trapp, hat den botanischen Sprachschatz seines Sports nun um den Gurken-Elfer erweitert. Einen solchen, habe ihn der Schiedsrichter wissen lassen, werde er nicht geben (der Schiri hatte nach dem Sturz eines Frankfurters im Strafraum von Hertha BSC erst Elfmeter gepfiffen, diesen aber nach Videobeweis zurückgenommen). Ein Gurken-Elfer wäre also mit unberechtigter Strafstoß zu übersetzen, ist dem Fachterminus aber lautmalerisch weit überlegen. Hier spiegelt sich eine, wie Gurkenbauern beteuern, völlig unberechtigte Herabsetzung ihres Produktes wider. Schlechte Fußballer sind als Gurkentruppe bekannt und haben manches Gurkenspiel abgeliefert beziehungsweise von der ersten Minute an vergurkt. Vielleicht lacht das Fußballglück der Eintracht ja bald wieder und ein Schiedsrichter erkennt ein echtes Gurkentor für sie an.

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