Aktuelles Lexikon:Artemis

Göttin und Mondfreundin, mit der nicht zu spaßen ist.

Von Kia Vahland

Artemis möchte man nicht zur Feindin haben. Die mit Pfeil und Bogen bewaffnete griechische Göttin versteht sich auf die Jagd und kann es überhaupt nicht leiden, wenn man ihre Regeln verletzt. Dazu gehört, dass man sie und die anderen Jungfrauen in ihrem Gefolge in Ruhe zu lassen hat. Als der Jäger Aktaion sich einmal in der Nähe ihrer Grotte niederließ und sie beim Baden sah, verwandelte sie ihn aus Ärger darüber in einen Hirsch, worauf seine eigenen Jagdhunde ihn zerfetzten. Artemis-Priesterinnen der Antike pflegten diese Szene mit Hundekopf-Masken nachzuspielen. Die Göttin, die im alten Rom Diana genannt wurde, ist aber auch für Frauen, Kinder und den Mond zuständig. Letzteren trägt sie auf alten Gemälden bisweilen als Halbsichel im Haar. Er macht sie zur idealen Schutzpatronin des aktuellen internationalen, von der Nasa angeführten Mondprogramms und dessen Rakete Artemis I. Noch etwas spricht für die Namenswahl: Artemis, Tochter der Leto und des Zeus, ist in der griechischen Mythologie die Zwillingsschwester von Apoll. Der Gott des Lichts und der Künste war in den Sechzigerjahren Namenspate des Mondprogramms; die Apollo-11-Mission unter dem Kommando von Neil Armstrong landete im Juli 1969 auf dem Mond. Schwester Artemis soll nun in dessen Nachfolge die lunaren Jagdgründe sichern.

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