USA:War wohl nichts

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(Foto: Richard Drew/dpa)

Die Staatsanwaltschaft will verhindern, dass die Hochstaplerin Anna Sorokin von ihren Verbrechen profitiert und strengt deshalb ein Gesetz an, um die Zahlung zu blockieren. Netflix hat bereits große Pläne mit der Geschichte.

Die in den USA zu einer Haftstrafe verurteilte deutsche Hochstaplerin Anna Sorokin könnte trotz eines Seriendeals kein Geld für die Verfilmung ihrer Verbrechen bekommen. Wie mehrere lokale Medien berichteten, will die New Yorker Staatsanwaltschaft eine Zahlung von 70 000 Dollar, umgerechnet knapp 63 000 Euro, vom Streamingdienst Netflix an Anna Sorokin stoppen. Die Summe ist Teil eines Vertrags, den die 28-Jährige unterschrieben hatte, damit aus ihrer Geschichte über die Täuschung der New Yorker High Society eine Fernsehserie wird.

Die Staatsanwaltschaft will verhindern, dass Sorokin von ihren Verbrechen profitiert und strengt deshalb ein entsprechendes Gesetz an, um die Zahlung zu blockieren. Betroffen wären den Berichten zufolge auch 15 000 Dollar pro Folge der Sendung sowie 7500 Dollar Tantiemen für jede Episode. Die Serie soll von der preisgekrönten Produzentin Shonda Rhimes, die auch mit der Arztserie Grey's Anatomy bekannt wurde, gemacht werden.

Sorokin, die in Eschweiler bei Aachen zur Schule gegangen ist, war im Mai dieses Jahres von einem New Yorker Gericht zu einer Haftstrafe von mindestens vier Jahren verurteilt worden. Sie war schuldig gesprochen worden, sich in der High Society von Manhattan Leistungen im Wert von mehr als 200 000 Dollar (rund 180 000 Euro) erschlichen zu haben.

Unter dem Pseudonym Anna Delvey hatte sie sich damals als schwerreiche Millionenerbin ausgegeben und gewann so schnell das Vertrauen der Schickeria. In einem ausführlichen Interview mit der New York Times nach dem Urteil sagte sie, dass sie keine Reue verspüre. Ursprünglich kommt Sorokin aus Russland, im Alter von 16 Jahren war sie nach Deutschland gezogen.

© SZ vom 25.07.2019 / SZ, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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