UK und Australien:Aus für Buzzfeed

Von Cathrin Kahlweit

Die britische sowie die australische Ausgabe des Online-Mediums Buzzfeed werden eingestellt. Das gab die US-amerikanische Mutterfirma am Mittwoch bekannt. Das Büro in London, das 2013 eröffnet worden war, wird geschlossen; nur wenige Mitarbeiter sollen weiterhin aus Großbritannien für die US-Ausgabe berichten. Man habe, heißt es, die Entscheidung zur Schließung der zwei Ausgaben aus "ökonomischen und strategischen Gründen" getroffen. Buzzfeed, das sich vor allem durch Anzeigen finanziert, hat, wie viele Medien weltweit, durch Umsatzeinbrüche in der Corona-Krise massive finanzielle Einbußen erlitten. Aber auch schon vor der aktuellen Krise waren, laut Guardian, die Einnahmen im internationalen Geschäft hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Allein 2018 hat Buzzfeed UK offenbar Verluste von etwa zehn Millionen Pfund gemacht; zahlreiche Journalisten waren entlassen worden. Man werde, heißt es, sich von nun an weniger auf die regionale Berichterstattung aus anderen Weltteilen und mehr auf die großen Nachrichten aus den USA konzentrieren. Die Reaktionen in Großbritannien waren von großem Bedauern geprägt. Buzzfeed UK hat immer wieder mit investigativen Recherchen auf sich aufmerksam gemacht. Auf der Webseite am Donnerstag etwa präsentierte das Team einen Bericht dazu, dass die Auswertung von Corona-Tests in Großbritannien bis zu fünf Tage länger dauert als anderswo.

© SZ vom 15.05.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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