"Stern":Digitalseiten geschwärzt

Von Quentin Lichtblau

"Diese Strecke wurde aus juristischen Gründen geschwärzt", heißt es auf drei schwarzen Seiten in der am Dienstag veröffentlichten Digitalausgabe des Stern. In der am Mittwoch veröffentlichten Printfassung finden Leser dort die Reportage eines US-Korrespondenten des Nachrichtenmagazins, der ein Trump-Hotel in Washington besucht hat. Auf SZ-Anfrage teilte eine Sprecherin des Verlags Gruner + Jahr mit, dass es sich bei der Schwärzung in der auch international abrufbaren Digitalausgabe um eine Vorsichtsmaßnahme handle: Da der Text kritische Töne enthalte, sei eine Klage in den USA nicht auszuschließen. Er sei zwar im Haus juristisch abgesegnet, dennoch könnten "im Falle einer Rechtsprechung für den Stern erhebliche Verfahrenskosten entstehen" - selbst wenn man einen Prozess gewinne. Deshalb wäge man bei kritischen Berichten über Personen oder Einrichtungen in den USA ab, ob man diese auch dort zur Verfügung stelle.

© SZ vom 18.12.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: