Stellungnahme:Oberstes Ende

Dokumentarfilmer und Produzentenverbände bezeichnen die neuen Richtlinien des Filmförderungsprogramms GMPF als realitätsfern.

In einer gemeinsamen Stellungnahme kritisieren Dokumentarfilmer und Produzentenverbände die neuen Richtlinien des Filmförderungsprogramms German Motion Picture Fund (GMPF). Eine bedeutsame Neuerung darin ist laut Stellungnahme die Öffnung des GMPF für dokumentarische Serien. Die Eintrittsschwelle für solche Produktionen sei aber so hoch angelegt, dass sie an den Marktrealitäten vorbeigehe. Dies beanstanden die Arbeitergemeinschaft Dokumentarfilm (AG DOK), die Deutsche Filmakademie, der Film- und Medienverband NRW, die Allianz Deutscher Produzenten Film & Fernsehen sowie der Produzentenverband.

Als Eintrittsschwelle für dokumentarische Produktionen legt der GMPF einen Minutenpreis von 9000 Euro sowie eine Länge von 180 Minuten fest. Dies übersteigt laut Stellungnahme selbst das Budget von deutschen Netflix-Dokuserien um ein Drittel. "Die Öffnung des GMPF wird mit dieser hohen Eintrittsschwelle ergebnis- und folgenlos verpuffen", sagt Susanne Binninger von der AG DOK.

Die Unterzeichner der Stellungnahme fordern nun die Beauftragte der Bundesregierung für Medien und Kultur (BKM) zu einer öffentlichen Evaluierung der Anwendung der neuen Richtlinie auf. Mit den gesammelten Informationen soll dann ein Jahr nach Gültigkeit der neuen Richtlinie über eine mögliche Überarbeitung der Novelle diskutiert werden.

© SZ/jone - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: