Social Media:Struggle is real

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(Foto: Vice)

Klimaschutz, Prominenz und Pannen: Über die "Vice"-Kampagne vor den Landtagswahlen.

Von Maresa Sedlmeir

Das Medienhaus Vice hat zur bevorstehenden Landtagswahl in Sachsen und Brandenburg eine neunteilige Serie unter dem Titel #wirsnappenbunt produziert. Ausgespielt auf der Foto- und Videoplattform Snapchat. Laut der Onlinestudie von ARD und ZDF im Jahr 2018 nutzt fast die Hälfte aller 14 - 19-Jährigen die App täglich, Tendenz steigend. Es liegt also nahe, dass sich die Vice für ihre Kampagne Snapchat ausgesucht hat.

Seit Montag vergangener Woche laufen also über den Account Vice_deutsch sogenannte Editions: Beiträge, die man sich im Gegensatz zu Snaps nicht nur einmal, sondern immer wieder ansehen kann. Es geht um Klimaschutz, Feminismus, Rassismus und Rechtspopulismus. Im Quiz "Höcke oder Hitler" sollen Nutzer Zitate zuordnen. Und der Parteivorsitzende der AfD, Jörg Meuthen, wird als "der Typ, der aussieht wie der Geschichtslehrer, den du früher gehasst hast" bezeichnet. Ein Zitat, das fälschlicherweise Afdler Jörg Meuthen zugeordnet wurde, stammt eigentlich von Alexander Gauland. Die Vice nahm auf Anfrage der SZ den Snap offline und korrigierte den Fehler umgehend.

Unterstützt wird die Vice von Correctiv, der Antonio Amadeu Stiftung und dem Medienboard Berlin Brandenburg. In der "Openingedition" bezogen Influencer wie Louisa Dellert oder Elena Carrière Stellung zu den Kernthemen der Serie. Aber auch die Nutzer kommen zu Wort: Eni, 17, beispielsweise nimmt die Nutzer mit durch einen verpackungsfreien Laden in Berlin.

Aufgemacht ist die Kampagne der Vice in bunter Wohlfühloptik. Synthieklänge und sanfte Beats dudeln im Hintergrund, während man sich aktuelle Statistiken zur Zahl der Rechtsextremen in Deutschland oder des Anstiegs des Meeresspiegels anschaut, dazu gibt's kräftig Jugendslang. "Say what", "Wissen-for-free obendrauf", "Struggle-is-real". Mit Fragen wie "Was sagst du einer Person, die den Klimawandel leugnet?" werden Nutzer zum Mitmachen aufgefordert: Nach oben wischen und lostippen. Die Macher sind zufrieden: Laut Redaktion beteiligen sich viele Jugendliche an der Aktion, die auch nach der letzten Edition am 3. September verfügbar sein wird.

#wirsnappenbunt , auf Snapchat.

In einer früheren Version dieses Textes entstand der Eindruck, dass die Vice-Redaktion ein fälschlicherweise Jörg Meuthen zugeordnetes Zitat mit "ist passiert" kommentierte. Das war nicht der Fall.

© SZ vom 31.08.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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