Scarlett Johansson über die Golden Globes:"Sexistische Fragen und Bemerkungen"

Scarlett Johansson wehrt sich gegen die Golden-Globe-Veranstalter. (Foto: Imago)

Die Schauspielerin Scarlett Johansson kritisiert die Veranstalter der Golden Globes.

Die Schauspielerin Scarlett Johansson greift die Veranstalter der Golden Globes scharf an. Die 36-Jährige kritisiert die Organisatoren in der Zeitschrift Variety für ihre "sexistischen Fragen und Bemerkungen" und fordert ihre Hollywoodkolleginnen und -kollegen auf, sich ebenfalls von den Golden Globes zu distanzieren.

Der zweitwichtigste Filmpreis nach den Oscars wird seit 1944 von der Hollywood Foreign Press Association vergeben. Die HFPA steht seit Monaten in der Kritik, es geht um Sexismus, Rassismus und Korruption. Im Gegensatz zu den Tausenden Mitgliedern der amerikanischen Filmakademie, welche die Oscars vergibt, besteht die HFPA nur aus gut 90 Mitgliedern. Diese wurden in Hollywood lange umschwärmt, zu Pressereisen eingeladen und beschenkt, denn so ein kleiner Kreis von Journalisten ist leichter zu beeinflussen als die Masse der Oscar-Wähler. Daran gab es in letzter Zeit massive Kritik, der nun neue Kritik an den sehr sparsamen Läuterungsvorschlägen der HFPA-Mitglieder folgte, unter anderem von Netflix-Programmchef Ted Sarandos.

Scarlett Johansson ist die bislang prominenteste Kritikerin. Sie sagte Variety, dass sie seit Jahren nicht mehr an Pressekonferenzen der HFPA teilnehme: "In der Vergangenheit bedeutete dies oft, sich sexistischen Fragen und Bemerkungen bestimmter HFPA-Mitglieder zu stellen, die an sexuelle Belästigung grenzten." Die Organisation sei von Menschen wie Harvey Weinstein legitimiert worden. Solange es keine ernsthaften Reformen gebe, müsse man sich von ihr fernhalten.

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