Neue Sendung:Artes Antwort

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Der deutsch-französische Kultursender will Europakritikern entgegentreten und relevanter werden - mit einer neuen, jederzeit abrufbaren Reportagereihe über den Alltag von Menschen in Europa.

Von Sebastian Fischer

Wenn Fernsehsender im Jahr 2017 neue Formate präsentieren, geht es dabei oft um raffiniert gemeinte Innovationen, aber bei Arte ist eben so manches etwas anders. Am Mittwoch stellte der deutsch-französische Sender in Berlin seine neue Reportagereihe Re: vor, nach eigenen Angaben das größte allein von deutscher Seite gestemmte Projekt der Sendergeschichte. Und worum geht es? Um die "Rückkehr des Fernsehens zu seinen guten Werten und Traditionen", sagte Arte-Deutschland-Geschäftsführer Wolfgang Bergmann. Denn die seien im Jahr 2017 so wichtig wie nie zuvor.

Re: zeigt vom 13. März an von Montag bis Freitag im Vorabendprogramm um 19.45 Uhr halbstündige Reportagen über den Alltag von Menschen in Europa. Zum Auftakt geht es um die niederländische Jungpolitikerin Sylvana Simons, die sich mit ihrer Partei gegen den Rechtspopulisten Geert Wilders stemmt. Es folgen Stücke über Archäologen in Zypern, die nach vermissten Toten suchen, über enttäuschte Karrierefrauen in Frankreich oder Europas ersten schwulen Imam. Bergmann nennt es nicht ohne Pathos eine "journalistische Mobilmachung für Europa" und eine Reaktion auf das Erstarken populistischer Europakritiker.

Für Arte ist ein solches Format neu. Der Kultursender baut sein Programm damit in den Bereichen Zeitgeschehen und Information aus - "wird relevanter", wie Bergmann sagt. Re: schließt an das Arte Journal an, das künftig zehn Minuten später als bisher läuft, um 19.20 Uhr, als Ergänzung zwischen den deutschen Abendnachrichten. 95 der ersten 160 Einheiten produziert die Arte-Redaktion des ZDF, den Rest die entsprechenden Abteilungen der ARD-Anstalten. Und ein bisschen Innovation ist sogar auch dabei: Die Reportagen sind auf allen Kanälen jederzeit abrufbar, sie werden mit Social-Media-Inhalten und einer wöchentlichen Facebook-Livesendung ergänzt. Die heißt Re:act!.

© SZ vom 02.03.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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