Im ersten Tatort, das war 1970, wurde Deutschland ein bisschen wiedervereinigt. Kommissar Walter Trimmel fuhr im Taxi nach Leipzig, kam auch wieder zurück und brachte die Botschaft mit, dass es auch dort böse Menschen gab. Friedhelm Werremeier hatte diesen Trimmel erfunden, der noch in weiteren zehn Folgen die Hauptrolle spielte, er war auch verantwortlich für das zeitgenössische sozialdemokratische Erkenntnisinteresse, das dem Täter und seinen Motiven galt.
Er handelte die aktuellen Ereignisse ab, öffnete parallel zur Entspannungspolitik die Grenze, erzählte von Flugzeugentführungen und der Macht der Konzerne, beklagte den Umgang mit Giftmüll und die Zerstörung der Natur, alles beste Aufklärung. Friedhelm Werremeier hatte als Reporter seine Fälle im Original vor Gericht erlebt, in seinen Büchern gab er mehr Psychologie dazu, als es die Gutachter der frühen Bundesrepublik wagten. Damit heischte er Mitleid, auch das ungewohnt, sogar für den grausamen Kindermörder Jürgen Bartsch, dessen Fall er in dem Buch "Bin ich ein Mensch für den Zoo?" untersuchte.
Für seine Arbeit wurde Werremeier mit dem Friedrich-Glauser-Preis ausgezeichnet. Wie erst am Montag bekannt wurde, ist er am 14. November im Alter von knapp neunzig Jahren in Bad Bevensen verstorben. Seine Todesanzeige hat er als Krimi-Autor noch selber formuliert: "Ich bin verstorben."