Moderator des "Blauen Bock":Heinz Schenk ist tot

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Der frühere Fernsehmoderator Heinz Schenk ist an den Folgen eines Schlaganfalls gestorben (Archivbild aus dem Jahr 1999). (Foto: DPA)

Der frühere Fernsehmoderator und Entertainer Heinz Schenk ist im Alter von 89 Jahren gestorben. Als "Ebbelwoi-Babbler" in der Fernsehsendung "Blauer Bock" wurde er einem Millionenpublikum bekannt.

An Spitznamen hat es Heinz Schenk nicht gefehlt: Als "Ebbelwoi-Babbler" oder "hessisches Schlappmaul" wurde der populäre Fernseh-Wirt des "Blauen Bock" bekannt. 21 Jahre lang moderierte er die legendäre TV-Sendung.

Am frühen Donnerstagmorgen ist Schenk nun im Alter von 89 Jahren in seinem Wohnort Wiesbaden gestorben. "Es war ein friedlicher Tod, er ist einfach eingeschlafen", sagte sein langjähriger Manager Horst Klemmer. Vor knapp einer Woche habe Schenk einen Schlaganfall erlitten und seither im Koma gelegen.

Fast alle Lieder schreibt er selbst

Schenk wurde am 11. Dezember 1924 in Mainz als Sohn eines Drogisten und einer Tänzerin geboren. Seine spezielle Begabung zeigte sich recht früh. Schon als Kind funktionierte er den Beichtstuhl im Dom zum Kasperletheater um. Fast wurde er vom Bischof der Schule verwiesen.

Mit kaum zehn Jahren trat Schenk bereits zum ersten Mal bei Karnevalsveranstaltungen auf. Nach dem Krieg wechselte der gelernte Schauspieler nach Kabarett-Auftritten zum Radio, wo er wie Hans-Joachim Kulenkampff und Peter Frankenfeld Auftritte im Frankfurter Wecker hatte, der legendären komödiantischen Frühsendung des Hessischen Rundfunks.

1966 wurde er Nachfolger von Otto Höpfner im "Blauer Bock". Die Sendung gehörte zur goldenen Ära des deutschen Fernsehens. Bis zu 20 Millionen Menschen schalteten regelmäßig ein. Schenk lieferte die Ideen. Neben den Texten schrieb er auch fast alle Lieder selbst.

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Nachdem er sich Schenk 1987 aus der Sendung zurück zog, widmete er sich wieder verstärkt der Bühne. Der oft unterschätzte Schauspieler wurde zu einer Stütze am Frankfurter Volkstheater. Zu seinen Paraderollen gehörte 1991 "De Geizhals", die hessische Version von Molières "Der Geizige".

Selbstironie zeigte Schenk 1992 mit einem Auftritt in Hape Kerkelings Film "Kein Pardon". Dort spielte er einen alternden intriganten Showmaster, der seinen Assistentinnen nachstellt.

Mit seiner Frau Gerti - einer gelernten Friseurin - war Heinz Schenk seit dem Jahr 1951 verheiratet. Gerti starb bereits im Dezember 2013. "Ich habe meine große Liebe verloren. Ich werde sie nie vergessen und bin unendlich traurig", sagte er damals.

Schenk werde in den kommenden Tagen im engsten Freundeskreis beigesetzt, sagte Manager Horst Klemmer. Er werde seine letzte Ruhe in einem Doppelgrab neben seiner Frau finden. Der Fernsehunterhalter hinterlasse ein Millionenvermögen. Aus diesem werde nun eine Heinz-Schenk-Stiftung für Unterhaltungskünstler gegründet. Diese solle das Ziel haben, junge Musiker und andere Bühnenkünstler beim Karrierestart finanziell zu unterstützen.

© Süddeutsche.de/dpa/ratz//anri - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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