Der Fernsehjournalist Klaus Bednarz ist am Dienstagabend in Schwerin gestorben. Das bestätigte am Mittwoch eine WDR-Sprecherin in Köln. Er wurde 72 Jahre alt.
Auslandskorrespondent und "Monitor"-Redaktionsleiter
Bednarz galt als einer der profiliertesten und meinungsstärksten TV-Journalisten der Nachkriegszeit. 1942 in Falkensee bei Berlin geboren, wurde er vor allem bekannt als Auslandskorrespondent in Moskau und als langjähriger Moderator des ARD-Politmagazins Monitor. Außerdem war Bednarz ständiger Kommentator der ARD- Tagesthemen und von 2002 bis zu seiner Pensionierung 2007 Chefreporter des WDR und ARD-Sonderkorrespondent.
"Vorbild für kritischen, unerschrockenen Journalismus"
WDR-Intendant Tom Buhrow würdigt Bednarz in einem Statement des Senders als einen der bedeutendsten deutschen Fernsehjournalisten.
"Klaus Bednarz war ein unbeugsamer Fürsprecher für Mensch und Umwelt. Er war Vorbild für kritischen, unerschrockenen Journalismus. Unter seiner Leitung entwickelte sich Monitor zu einem Magazin, das auf dem Gebiet des investigativen Journalismus Herausragendes und Richtungsweisendes geleistet hat und leistet. In Erinnerung bleiben werden aber auch seine packenden Dokumentationen und Reisereportagen. Klaus Bednarz war mit Leib, Seele und messerscharfem Verstand Journalist - und ein feiner Mensch. Wir sind sehr traurig, dass er nicht mehr bei uns ist."
WDR-Chefredakteurin Sonia Seymour Mikich, an die Bednarz 2002 die Redaktionsleitung von Monitor 2002 abgab, sagte: "Klaus Bednarz war ein Anker für alle, die sich für Menschenrechte, Freiheit und Gerechtigkeit einsetzen. Für ihn nie nur Beiwerk oder Sonntagsrede. Eine starke Stimme, die fehlen wird." ARD-Vorsitzender Lutz Marmor lobte die journalistischen Leistungen des Verstorbenen: "Er war ein Pionier des investigativen Journalismus: markant, mutig und oft unbequem."
Adolf-Grimme-Preis und Carl-von-Ossietzky-Medaille
Bednarz wurde mit dem Adolf-Grimme-Preis, der Carl-von-Ossietzky-Medaille und dem Umwelt-Medienpreis der Deutschen Umwelthilfe ausgezeichnet. Für diverse Reportagen reiste er unter anderem nach Alaska, Sibirien und Feuerland. Zuletzt lebte er überwiegend in Mecklenburg-Vorpommern.