Französische Verhältnisse
Michael Rotschopf als Erzähler, dazu Corinna Kirchhoff, Gerd Wameling, Matthias Habich, Lilith Stangenberg, André Jung; die Musik spielt das Ensemble Modern: Iris Drögekamp hat Marcel Prousts Sodom und Gomorrha, den vierten Teil aus der Suche nach der verlorenen Zeit, als leidenschaftlichen Hörspiel-Dreiteiler inszeniert. Der Icherzähler taucht ein in ein Pariser Milieu, in dem entgegen allen Konventionen männliche wie weibliche Homosexualität gelebt wird (SWR 2, donnerstags, 22.03 Uhr). Der Neuproduktion stellt der Sender einen Essay von Ingeborg Bachmann von 1958 bei: Die Welt des Marcel Proust - Einblicke in ein Pandämonium (19. März, 22.03 Uhr). Ein Zeitgenosse Prousts ist der Autor Jules Renard, aus dessen Werk Heinz von Cramer das Hörspiel Monsieur Vernet - von allen Seiten betrachtet destilliert hat (HR 2, Sonntag, 14.04 Uhr).
Hört mir irgendjemand zu?
Paul Plamper schneidet in dem Hörspiel Dienstbare Geister zwei Emigrationsbewegungen gegeneinander; von Deutschland nach Kamerun und umgekehrt. Zwischen den beiden Aufbrüchen liegt ein Jahrhundert der Kontinuitäten (WDR 3, Montag bis Donnerstag, je 19.04 Uhr). Dienstbare Geister bevölkern auch Swoosh Lieus und Katharina Speckmanns Hörspiel Who cares?!: Frauen in Kümmer-Berufen emanzipieren sich über ihre Stimmen (NDR Kultur, Mittwoch, 20 Uhr).
Aus dem Sinn
Vom Verschwinden der Wirklichkeit handelt das Nachtstudio: F for Fake (Bayern 2, Dienstag, 20.05 Uhr). Animalium Kepler 22B ist ein artifizielles Hörspiel über Tiere, die ins All fliehen, also auch verschwinden (Bayern 2, Freitag, 21.05 Uhr). Jahrelang untergetaucht in einer englischen Psychiatrie war auch der Lyriker Ivan Blatný. Das Hörspiel Blatnýs Kopf oder: Gott der Linguist lehrt uns atmen basiert auf seinen Versen (Kulturradio RBB, Freitag, 22.04 Uhr).