Fernsehprogramm: Kurzfassung

Das ZDF halbiert zur EM sein "heute-journal" - auch an den ARD-Übertragungstagen. Bei den "Tagesthemen" soll sich nichts ändern, ginge eine Verkürzung doch "zulasten der Hintergrundberichterstattung" und sei "ein schwerer Fehler".

Verdruss mit den Sendezeiten des heute-journal sind ZDF-Zuschauer gewohnt. Immer wieder startet das Nachrichtenmagazin überraschend früher oder später, oder aber es wird auf die Hälfte eingeköchelt. Die bevorstehende EM dürfte für geballten Ärger sorgen: Die Mainzer kündigen an, das heute-journal dann fast durchgehend um die Hälfte, also auf 15 Minuten, zu kürzen. Und - jetzt kommt's - das nicht nur an den Abenden, an denen das Zweite ein EM-Spiel überträgt, sondern auch an jenen, an denen Spiele in der ARD laufen. In beiden Fällen gibt es das heute-journal nur von 21.45 bis 22 Uhr, also in der Halbzeitpause. "Es ist uns wichtig, das heute-journal zur gewohnten Zeit zu senden. Den speziellen Zuschauer-Interessen Rechnung tragend führt dies zu einer verkürzten Ausgabe", erklärt ein ZDF-Sprecher. 1:0 für Fußballfans also; Nachrichteninteressierte sind, mal wieder, die Verlierer. Bei der ARD und den Tagesthemen soll sich an den ZDF-Übertragungstagen nichts ändern: "Würden die Tagesthemen gekürzt, ginge dies zulasten der Hintergrundberichterstattung", sagt Christian Nitsche, zweiter Chefredakteur von ARD-aktuell und Tagesthemen-Leiter. "Dies hielte ich für einen schweren Fehler. Während der EM gibt es nicht weniger relevante Nachrichten als sonst."