Fernsehen:Liebes Tagebuch

Der Bayerische Rundfunk schafft nach elf Jahren den Polit-Comic "Der große Max" über den Abgeordneten Forschhammer ab.

Von Franz Kotteder

"Gut, dass es mich gibt!" So endet jede Folge des Comics Der große Max im Bayerischen Fernsehen. An diesem Freitag müsste es heißen: "Gut, dass es mich gegeben hat!" Denn dann strahlt die Abendschau die letzte Folge des wöchentlichen Cartoons von Dieter Hanitzsch über das Leben des Bundestagsabgeordneten Max Froschhammer aus. Elf Jahre lang hat die fiktive Figur im BR mit ihrem geheimen Tagebuch die Politik inner- und außerhalb der bayerischen Landesgrenzen begleitet; Woche für Woche war ein Engel in Gestalt von Franz Josef Strauß dabei, der von seiner Wolke herab himmlische Ratschläge erteilte.

Dieser bis zur Kenntlichkeit erfundene Abgeordnete aus dem niederbayerischen Straßlfing ist übrigens ein Kind der SZ: Hanitzsch hat ihn sich 2000 zusammen mit Herbert Riehl-Heyse für die Wochenendbeilage ausgedacht, nach Riehl-Heyses Tod 2003 machte Hanitzsch alleine weiter. Ein Jahr später wurde der große Max dann vom Fernsehen entdeckt.

Doch bei jedem Politiker geht die aktive Laufbahn einmal zu Ende. "Leider zwingt uns die finanzielle Lage", sagt BR-Fernsehchefredakteur Siegmund Gottlieb, "auch von lieb gewonnenen Produkten Abschied zu nehmen." Zudem werde das Konzept der Abendschau geändert. Hanitzsch wird zwar überrascht sein, dass man mit seinem Honorar den BR-Etat sanieren kann. Aber wenn alles mit rechten Dingen zugeht, dann wartet auf Froschhammer ja nun ein lukrativer Posten in der freien Wirtschaft.

© SZ vom 16.12.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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