Arabische "Vogue":Ausgetauscht

Die Chefin der neuen "Vogue Arabia" verlässt überraschend schon nach zwei Ausgaben das Magazin. Sie selbst spricht davon, gefeuert worden zu sein - und macht Andeutungen über das Verhältnis zwischen ihr und dem Verlag Condé Nast.

Von Katharina Riehl

Als die saudische Prinzessin Deena Aljuhani Abdulaziz 2016 als Chefredakteurin der neu gegründeten arabischen Vogue berufen wurde, bekam Condé Nast viel Lob. Zum einen, weil man eine Frau aus einem arabischen Land gewählt hatte und keine altgediente Kraft aus dem Verlag. Zum anderen, weil Aljuhani Abdulaziz, die Gründerin einer Boutique in Riad, in der Branche sehr angesehen ist. Umso erstaunlicher ist nun, dass die 42-Jährige schon wieder gehen muss, nach gerade mal zwei Ausgaben. Manuel Arnaut, seit 2004 in unterschiedlichen Positionen bei Condé Nast, übernimmt. Dem Fachmedium The Business of Fashion sagte Aljuhani Abdulaziz, sie sei gefeuert worden, weil der Ansatz des Verlages im Konflikt zu den Werten der Leser gestanden habe. Außerdem postete sie ein Vogue-Foto von 1972 mit zwei mit Säcken verhüllten Frauen und schrieb sinngemäß: "Wie wir sind - und wie wir wahrgenommen werden." Condé Nast äußerte sich bislang nicht zu dem Zerwürfnis.

© SZ vom 18.04.2017 / kar - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: