Wird es in der Küche kälter oder wärmer, wenn man den Kühlschrank offen lässt? Lebensmittel und Computerfestplatte, Büro und Limo, Auto und Rechenzentrum: Jedes fünfte Windrad läuft inzwischen nur fürs Kühlen. Um das Jahr 2030, schätzen Kühlforscher, wird es zu einem besonderen Kipppunkt kommen. Dann nämlich wird die Menschheit weltweit mehr Energie für Kühlung verbrauchen als fürs Heizen. Problem dabei ist die Antwort auf die Kühlschrankfrage. Die Küche wird wärmer. Das heißt: Kühltechnik erwärmt die Erde. Gar nicht cool.
Physikalisch gesehen ist Kälte vor allem eins, die Abwesenheit von Wärme. Kühltechnik bedeutet, Wärme zu entziehen. Wärme, die woandershin muss. Deswegen blasen Klimaanlagen hinten warme Luft raus, genauso wie Kühlschrankrückwände. In der Zukunft geht es vor allem darum, sagen Forscherinnen und Forscher, Hitze mit weniger Kälte zu bekämpfen.
Könnten uns weiße Straßenbeläge helfen, die das Sonnenlicht reflektieren? Mehr Bäume in der Stadt, die für Extraschatten sorgen? Oder ganz weit weg, anderthalb Millionen Kilometer Richtung Sonne etwa, am sogenannten Lagrange-Punkt, wo sich die Anziehungskräfte von Erde und Sonne aufheben: Könnte man an diesem Weltraumparkplatz mit gigantischen Schirmen einen Teil der Sonnenstrahlen abhalten?
Viele Tiere können nicht schwitzen, haben ihre eigenen Minikühlschränke entwickelt. Sie suhlen sich im Schlamm, hecheln, kühlen die Luft in der Nase vor. Der Weißstorch bekackt seine eigenen Beine: Ah, angenehm kühl. Der südafrikanische Mistkäfer klettert bei Hitze auf die Kotkugeln, die er durch die Gegend rollt: Bisschen Pause machen, weg vom heißen Boden plus Verdunstungskälte vom noch feuchten Kot. Die sympathischste Kühltechnik hat der Koala. Wird es ihm zu heiß, umarmt er kühle Bäume. Wen würdest du umarmen?