Thema der Woche:Ist da jemand?

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Ein neues Forschungsfahrzeug soll auf dem Mars nach Spuren von Leben suchen. Für diese Aufgabe ist es ausgerüstet wie ein Detektiv. Aliens aber wird es vermutlich trotzdem nicht finden. Über eine ganz besondere Marsmission.

Von Nina Himmer

Der Mars ist so was wie der kleine Bruder der Erde: Nur halb so groß, aber mit vielen Ähnlichkeiten. Es gibt dort zum Beispiel Jahreszeiten, Polkappen und Stürme, genau wie auf der Erde. Vor schlappen 3,5 Milliarden Jahren gab es sogar prall gefüllte Seen und Flüsse. Obwohl der Mars heute trocken, kalt und ungemütlich ist, gehen deshalb viele Wissenschaftler davon aus, dass es dort früher einmal Leben gegeben haben muss.

Um mögliche Spuren davon zu finden, haben sie ein Forschungsfahrzeug namens Perseverance zum Mars geschickt. Der Rover ist etwa so groß wie ein Auto, wiegt ungefähr eine Tonne und sieht aus wie aus einem "Star Wars"-Film geklaut. Letzten Donnerstag ist er auf dem Weltraumbahnhof in Florida gestartet, in einem halben Jahr soll er dann in einem ausgetrockneten Flussbett auf dem Mars landen. Das dauert so lange, weil eine 480 Millionen Kilometer lange Reise nicht gerade ein Kurzstreckenflug ist. Ab Februar soll er dann Bodenproben nehmen und das Gestein auf dem Mars untersuchen. Dort vermutet man Hinweise auf früheres Leben. Mit grünen Marsmännchen oder unförmigen Aliens hat das allerdings wenig zu tun. Vielmehr werden die Forscher versuchen, winzige Bakterien nachzuweisen.

Perseverance ist nicht der erste Rover auf dem Mars, aber größer und besser ausgestattet als alle Fahrzeuge vor ihm. Sogar einen eigenen kleinen Hubschrauber hat er an Bord, dessen Rotorblätter sich zehnmal schneller drehen als bei einem Helikopter auf der Erde. Außerdem bringt er Kameras, Mikrofone (wie es auf dem Mars wohl klingt?) und Spezialgeräte zu unserem Nachbarplaneten. Etwa einen Laserlichtwerfer namens Sherlock oder eine Superlupe namens Watson. Dass die Instrumente heißen wie die Detektive aus den berühmten Romanen, ist kein Zufall. Denn letztlich ist eine Forschungsmission tatsächlich wie Detektivarbeit - mit Spurensuche und allem Drum und Dran.

© SZ vom 08.08.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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