Thema der Woche:Computerherzklopfen

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Zauberei? Von wegen: Coden kann jedes Kind lernen. Wie, das steht auf der Familienseite der heutigen Ausgabe. Illustration: Eric Reh (Foto: N/A)

Homeschooling, Wechselunterricht, Zoomen mit den Großeltern und zwischendrin bisschen zocken? Gerade hängen wir ziemlich viel vor Tablet, Handy und Laptop. Aber was passiert innen drin? Und wie lernt man maschinisch?

Von Nina Himmer

Deutsch, klar. Ein paar Brocken Englisch gehen auch. Die große Schwester lernt vielleicht Französisch, der Kumpel kann Türkisch. Aber Python, Java, Swift oder Kotlin? Kennen nur wenige, können noch weniger. Klingt auch eher nach Brettspiel oder griechischen Göttern. Aber obwohl noch nie jemand auf Java begrüßt wurde oder auf Python eine Limo bestellt hat, wäre unsere Welt ohne solche Sprachen eine andere.

Es sind Programmiersprachen. Die wurden erfunden, damit sich Menschen und Maschinen verstehen. Wer programmieren kann, spricht sozusagen Maschinisch und kann Computern, Robotern oder Smartphones sagen, was sie tun sollen. Ob Spiel oder Lernplattform, App oder Fotofilter, Skypen mit Oma oder Klassenchat - hinter allem, was wir in der Coronazeit noch viel mehr nutzen als gewöhnlich, stecken Anweisungen in Programmiersprache. Der sogenannte Code. Programmiererinnen und Programmierer tippen darin Zeile für Zeile Befehle für Geräte. "Programm schließen" heißt auf Java zum Beispiel: System.exit(status);. Genau wie bei Englisch oder Deutsch gibt es auch für Programmiersprachen Vokabeln und Grammatik. Die Computer übersetzen die Informationen dann noch in Binärcode, der nur aus Einsen und Nullen besteht.

Coden ist gar nicht so kompliziert: Mit Anfängersprachen wie Logo, Snap oder Scratch kann jeder einfache Spiele programmieren oder einen Miniroboter lenken. Bei Profisprachen aber muss man höllisch aufpassen: Sobald im Code ein winziges Komma fehlt oder eine Klammer verrutscht, geht nichts mehr. Ein großer Teil des Programmierens ist deshalb die Suche nach Fehlern, Bugs genannt. Bug heißt auf Englisch Käfer. Früher waren Maschinen nämlich noch so groß, dass oft Insekten reingeflogen sind und Störungen verursacht haben. Debugging bedeutet noch heute: einen Fehler beseitigen. Neuer Englischbrocken!

© SZ vom 13.03.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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