Namen für Normalos:Wer anders heißt, ist Außenseiter

Da können Mia und Leon einpacken: Die 30 beliebtesten Vornamen der vergangenen 100 Jahre. Zeitlos schön - zumindest aber hartnäckig.

S. Pfauth und U. Bretz

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Da können Mia und Leon einpacken: Die 30 beliebtesten Vornamen der vergangenen 100 Jahre. Zeitlos schön - zumindest aber hartnäckig. Die Damen dürfen anfangen: Die Top 15 seit 1890.Platz 15: ClaudiaEin Durchschnittsgesicht hat sie nicht gerade, dafür aber einen Durchschnittsnamen: Claudia Schiffer, Topmodel, hatte in der Grundschule ganz bestimmt drei Klassenkameradinnen, die den gleichen Vornamen trugen. Um 1970 gehörte Claudia oder Klaudia zu den beliebtesten Vornamen in Deutschland, in der Gesamtwertung von 1890 bis 2002 landete Claudia immerhin auf Platz 15.Foto: AP

Namen für Normalos

Platz 14: Brigitte

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Eine wie alle: Brigitte steht für eine ganze Generation von Frauen. Die Durchschnitts-Brigitte ist nicht mehr ganz jugendlich, strickt gerne, kämpft mit ihrem Hüftspeck und bastelt gerne Filzdeko für den Esszimmertisch. Sie hat die gleichnamige Zeitschrift im Abonnement. Weil sie das "irgendwie witzig" findet, dass die so heißt wie sie.Foto: dpa

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Platz 13: Anna

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Anna war und ist und bleibt wahrscheinlich auch noch einige Jahrhunderte beliebt: Im Moment steht Anna auf Platz 6 des Vornamenrankings für 2009. Misst man den Zeitraum seit 1890, liegt Anna immerhin auf Platz 13. Zwischen 1890 und 1905 führte der Name die Hitliste sogar immer wieder an. Kein Wunder, Anna bedeutet auf Deutsch - abgeleitet vom hebräischen Namen Hannah - schließlich Anmut oder Gnade. Und passt deshalb auch ganz gut zu Operndiva Anna Netrebko.Foto: AP

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Platz 12: Andrea

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Andrea Ypsilanti, linke SPD-Politikerin, hat zumindest einen volksnahen Namen: Er rangiert in der Hitliste seit 1890 auf Platz 12.Heute ist Andrea - gemeint ist natürlich der Vorname - aber nicht mehr vorne mit dabei: In der Statistik für 2009 liegt Andrea auf Platz 491.Foto: dpa

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Platz 11: Birgit

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Birgit bedeutet wie Brigitte "die Hohe" oder "die Erhabene". Und passt deshalb gar nicht schlecht zu Fußballweltmeisterin Birgit Prinz.Bis Ende der sechziger Jahre hielt sich Birgit in der Spitzengruppe der beliebtesten Vornamen in Deutschland. Seit den achtziger Jahren werden aber kaum noch Neugeborene so genannt.Foto: Getty Images

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Platz 10: Petra

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Petra war besonders in den fünfziger, sechziger und siebziger Jahren beliebt unter werdenden Eltern. Die weibliche Form von "Peter", zu deutsch: "der Fels", büßte danach aber stark an Popularität ein - und taucht inzwischen nicht einmal mehr unter den Top 500 auf. Bekannte Trägerin des Namens ist Nachrichtensprecherin und Moderatorin Petra Gerster.Foto: Getty

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Platz 9: Gisela

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Auf Deutsch bedeutet Gisela angeblich nicht nur "von edler Abstammung", sondern auch "Geisel". Kein Wunder, dass der Name heutzutage nicht mehr wahnsinnig beliebt ist. Berliner U-Bahnen und österreichische Pensionen heißen heute noch so. Außerdem: Schauspielerin und Kabarettistin Gisela Schneeberger.Foto: dpa

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Platz 8: Susanne

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Der Vorname Susanne liegt im Ranking für das Jahr 2009 immerhin noch auf Platz 410 - und schneidet damit besser ab als Gisela (nicht mehr in den Top 500 vertreten). Trotzdem hat der Name seit der Geburt von Quandt-Erbin Susanne Klatten im Jahr 1962 enorm an Beliebtheit verloren.Foto: dpa

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Platz 7: Monika

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Die Mutter des Kirchenvaters Augustinus soll schon Monika geheißen haben - er lebte im vierten Jahrhundert. Ein paar hundert Jahre später nannte Franz Josef Strauß, bayerischer Politiker, Landesvater und Sprücheklopfer, seine Tochter so. Nicht gerade orginell: Zwischen 1940 und 1965 gehörte Monika in Deutschland zu den häufigsten Vornamen.Foto: Seyboldtpress

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Platz 6: Renate

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Renate, lateinisch "die Wiedergeborene", hat es in der Gesamtwertung auf Platz 6 geschafft. Zwischen 1937 und 1954 gehörte Renate in Deutschland zu den häufigsten Vornamen und nahm Mitte der vierziger Jahre sogar den Spitzenplatz ein. Prominente Namensvertreterin ist die Grünen-Politikerin Renate Künast.Foto: dpa

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Platz 5: Ingrid

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Ingrid bedeutet "schön" - gewiss kann Ex-Modell und Schauspielerin Ingrid Steeger ganz gut mit ihrem Namen leben. Zwischen 1929 und 1952 gehörte Ingrid in Deutschland zu den zehn häufigsten Mädchennamen. In Deutschland heißen heute Omas Ingrid, in Norwegen hingegen ist der Name gerade wieder en vogue.Foto: ddp

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Platz 4: Sabine

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"Aus dem Stamm der Sabiner" ist eine wenig spektakuläre Namensbedeutung. Trotzdem schaffte es "Sabine" über Jahrzehnte hinweg, zu den Spitzenreitern in den weiblichen Vornamens-Hitlisten zu gehören. Beispielsweise fanden die Eltern von Sabine Christiansen Gefallen an dem Vornamen. Anfang der neunziger Jahre verloren die deutschen Mütter und Väter dann aber plötzlich jedes Interesse an Sabine.Foto: ddp

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Platz 3: Helga

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Ihr Leben war bewegend. Zwei Mal war sie verheiratet, zwei Ehen scheiterten. Die Tochter liebte einen Priester, der Sohn starb bei einem Unfall. Und halb Deutschland schaute zu: Helga Beimer aus der Lindenstraße wurde zur "Mutter der Nation". Sie teilt ihren Namen mit sehr vielen deutschen Frauen, die vor 1960 geboren wurden. Allerdings: Im wirklichen Leben wird man mit diesem Vornamen nicht berühmt.Im Bild: Die Schauspielerin Marie-Luise Marjan, die seit Mitte der achtziger Jahre die "Mutter Beimer" spielt. Foto: dpa

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Platz 2: Karin

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Mit diesem Vornamen wird man beispielsweise Lotto-Fee, so wie Karin Tietze-Ludwig. Karin bedeutet "sauber" oder "rein", und das sind ja schließlich Grundqualifikationen für diesen Beruf.Foto: dpa

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Platz 1: Ursula

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Sie ist ganz vorne mit dabei: Die deutsche Sozialministerin Ursula von der Leyen trägt den beliebtesten deutschen Namen seit 1890. Auch wenn er heute zugegebenermaßen unmodern bis unmelodisch wirkt: Ursula, die "kleine Bärin" war jahrzehntelang total hip - und nahm in den zwanziger Jahren bei den Vornamens-Hitlisten sogar meistens den Spitzenplatz ein.Foto: dpa

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Amadeus ist zu abgehoben? Kevin indiskutabel? Na dann: zurück zur Normalität. Die beliebtesten Männervornamen der letzten hundert Jahre.Platz 15: DieterDieter - was für ein wohltuend normaler Name! Sein Aufstieg begann Ende der zwanziger Jahre. Bis 1950 gehörte er zu den beliebtesten deutschen Männervornamen. Dieter Hallervorden, geboren 1935, hat es mit diesem althochdeutschen Namen zum deutschlandweit bekannten Komiker gebracht.Foto: dpa

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Platz 14: Frank

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Der deutsche Name Frank, der sich auf die Franken bezieht, kam vor allem in den sechziger und siebziger Jahren gut an. Heute taucht er nicht einmal mehr unter den Top 500 der häufigsten Männernamen auf. Der 1942 geborene Moderator Frank Elstner hat sich seinen Namen selbst ausgesucht: Er heißt eigentlich Timm.Foto: ddp

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Platz 13: Horst

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"So ein Horst" - dieser Name wird auch gerne mal als Schimpfwort gebraucht. So ändern sich die Zeiten: Vor 1905 war Horst fast nur in Adelskreisen gebräuchlich. 1933 und 1934 war der Name, der aus dem niederdeutschen Wort für "Wald" und "Gehölz" abgeleitet ist, der am häufigsten vergebene Jungenname. Als im Jahre 1949 Horst Seehofer geboren wurde, hatte der Vorname seinen Beliebtheitszenith schon überschrittten.Foto: Getty

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Platz 12: Werner

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Eine echte deutsche Comicfigur braucht auch einen typisch deutschen Vornamen: Werner, abgeleitet aus den germanischen Wörtern für "Schutz" und "Kriegsheer", führte in den Jahren zwischen 1925 und 1935 die Vornamenshitlisten an.Foto: dpa

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Platz 11: Uwe

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"Uns Uwe"- für diesen Namen gibt es sogar eine eigene Redewendung. 30 Jahre lang, von 1930 bis 1960, gehörte Uwe zu den beliebtesten deutschen Vornamen. Heute heißen nur noch Männer im Alter von Uwe Ochsenknecht (geboren 1956) so.Foto: Getty

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Platz 10: Christian

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Christian ist ein Dauerbrenner. Der lateinische Vorname, der eigentlich einen griechischen Ursprung hat und "der Gesalbte" bedeutet, gehört seit hundert Jahren zu den beliebtesten in Deutschland. Anders als Dieter, Werner und Horst, die unter den Top 500 gar nicht mehr auftauchen, lag Christian (im Bild Ex-Skirennläufer Christian Neureuther) im Jahr 2009 immerhin noch auf Platz 89.Foto: Getty

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Platz 9: Stefan

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Einen Stefan oder Stephan kennt wohl jeder. Kein Wunder - zwischen 1960 und 1985 war der Name, der aus dem Griechischen stammt und "Märtyrerkranz" bedeutet, sehr beliebt. Mitte der siebziger Jahre führte er mehrere Male die Namens-Hitlisten an - die Eltern von Journalist Stefan Aust (geboren 1946) waren echte Trendsetter. Heute liegt der Name auf Platz 218 der häufigsten Männervornamen.Foto: ddp

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Platz 8: Günther

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Günther Oettinger hat unzählige Namensvettern: Der Name, der sich aus den altgermanischen Wörtern gund für "Kampf" und heri für "Heer" zusammensetzt, ist typisch für die Jahre zwischen 1919 und 1950.Foto: AP

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Platz 7: Jürgen

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Und noch ein Name mit Ü in der Mitte: Jürgen gehörte zu den beliebtesten Namen der Jahre 1935 bis 1960. Jürgen Klinsmann ist in dieser Beziehung ein Nachzügler - er wurde 1964 geboren, als die Hochphase des Namens schon vorbei war. Heute nennt fast niemand mehr sein Neugeborenes Jürgen. Vielleicht deshalb, weil die Variante des Namens Georg auf dem griechischen Wort für "Bauer" beruht.Foto: dpa

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Platz 6: Klaus

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Klaus und Klaus und noch mal Klaus: Die Kurzform von Nikolaus war zwischen 1930 und 1955 beliebt. Zusammengesetzt ist er aus den griechischen Wörtern für "Sieg" und "Volk".Foto: Gerd Tratz

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Platz 5: Wolfgang

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"Krieger in Wolfverkleidung" - das bedeutet der Name Wolfgang. Er ist ein typischer Nachkriegsname; um 1950 landete er mehrmals auf den Top-Plätzen der beliebtesten Vornamen. Sänger Wolfgang Petry ist das beste Beispiel: Er wurde 1951 geboren. Und mal ehrlich: Welcher Name würde besser zu ihm passen?Foto: ddp

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Platz 4: Andreas

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Andreas ist wie Christian ein absoluter Evergreen: Der Name ist seit dem Mittelalter beliebt und hatte zwischen 1956 und 1981 eine Hochphase (im Bild Fußballer Andreas Köpke, geboren 1962). Auch heute geben Eltern ihren Kindern noch den Namen, der aus dem Griechischen kommt und "der Mannhafte" bedeutet: 2009 landete Andreas auf Platz 138.Foto: dpa

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Platz 3: Thomas

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Der Kevin der fünfziger und sechziger Jahre: Thomas nahm über einen Zeitraum von zehn Jahren immer wieder den ersten Platz ein. Der Vorname ist biblischer Herkunft und bedeutet "Zwilling". Thomas (im Bild Moderator Thomas Gottschalk, geboren 1950) war 2009 auf Platz 139.Foto: ddp

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Platz 2: Michael

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"Wer ist wie Gott?" - im biblischen Namen Michael steckt eine zentrale Frage. In den sechziger Jahren war er in Deutschland einer der häufigsten Vornamen, in vielen Ländern ist er das heute noch. Das könnte daran liegen, dass er in sämtlichen Sprachen in leicht abgewandelten Formen existiert. Vielleicht ist aber auch Formel-1-ahrer Michael Schuhmacher (geboren 1969) das große Vorbild?Foto: Reuters

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Platz 1: Peter

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Dürfen wir vorstellen? Peter, der häufigste Vorname deutscher Männer. Das ganze 20. Jahrhundert über haben sich Eltern immer wieder für diesen Namen entschieden. Vielleicht hat die Beständigkeit mit der Bedeutung des Namens selbst zu tun: Peter (im Bild Sänger Peter Kraus, geboren 1939) kommt aus dem Griechischen und meint soviel wie "Fels" und "Stein".Quelle: www.beliebte-vornamen.de. Die Auswertung bezieht sich auf die Vornamen, die in Deutschland seit 1890 am häufigsten gewählt wurden. Foto: dpa(sueddeutsche.de/bre/pfau/bgr)

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