Weltuntergang, ein Baby für George Clooney und Brangelinas Trennung - Wahrsager hatten für 2011 so einige Katastrophen vorhergesagt. Die meisten davon sind nicht eingetreten. Ein Überblick. Michael Kunkel sammelt im Auftrag der "Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften" Voraussagen von Astrologen und Wahrsagern. Der Mathematiker prüft auch, inwieweit diese tatsächlich eingetroffen sind. Das Fazit: Nicht nur die Inhalte der Vorhersagen für 2011 waren katastrophal. Auch die Trefferquote der Branche ließ - wie in den Vorjahren - zu wünschen übrig. Weder im Kaffeesatz noch in der Glaskugel oder per Pendel konnten die Visionen für das Jahr 2011 der Realität standhalten.
Naturkatastrophen, Terroranschläge oder Flugzeugabstürze - die Hellseher blickten in eine düstere Zukunft: "All diese Prophezeiungen nennen weder Ort noch Zeit des prognostizierten Geschehens und sind damit absolut wertlos", sagt Kunkel. Solche Ereignisse würden jedes Jahr eintreten. Die tatsächlichen Katastrophen des Jahres 2011 fehlten indes in den Prognosen. "Die Uranus-Pluto-Verbindung lässt hinkünftig vermehrt auf Vulkanausbrüche und Erdbeben schließen", sagte die österreichische Astrologin Susanne Eder voraus. Die Beschreibung einer Katastrophe, wie sie sich im März in Fukushima ereignete, würde anders klingen.
Wäre es nach Harold Camping gegangen, wäre gleich die ganze Welt untergegangen - und zwar monatelang: Beginnen sollte die Apokalypse am 21. Mai. Die völlige Zerstörung der Erde erwartete der kalifornische Prediger zum 21. Oktober - sie fiel glücklicherweise aus, wie wir inzwischen festgestellt haben.
Um eine baldige Schwangerschaft von Herzogin Catherine zu erwarten, bedarf es wohl keines Hellsehers. Doch auch damit lagen die Wahrsager falsch: Von einem Babybauch ist bei der Frau des britischen Prinzen William noch nichts zu ahnen.
Generell scheinen die selbst ernannten Propheten dieses Jahr kein Glück bei Promi-Vorhersagen gehabt zu haben. Wieder einmal prophezeiten sie George Clooney die Hochzeit samt Vaterschaft - und lagen damit völlig daneben.
Selbst die endgültige Trennung von Brad Pitt und Angelina Jolie blieb - wieder einmal - aus. Auch Helene Fischer und Florian Silbereisen sowie Tom Cruise und Katie Holmes strafen die Astrologen Lügen, indem sie ihre Beziehung fortsetzen.
Der Titel für die falscheste Promi-Prognose 2011 dürfte allerdings an Elisabeth Teissier gehen. Sie hatte dem über eine Sex-Affäre gestrauchelten ehemaligen IWF-Chef Dominique Strauss-Kahn "ein geniales Jahr" prophezeit. In der Tat dürfte sich der Franzose noch lange daran erinnern, was er 2011 erlebt hat - allerdings auf andere Weise, als es die Pariser Astrologin im Sinn hatte, als sie ihm das "Jahr seines Lebens" vorhersagte. Als richtig erwies sich immerhin die Prognose des Rücktritts von Guido Westerwelle als FDP-Parteichef. Dieser war allerdings von vielen schon Ende 2010 erwartet worden.
Mit Prognosen zur Fußball-Bundesliga lehnte sich die Astrologin Iris Treppner - nicht zum ersten Mal - weit aus dem Fenster: Borussia Dortmund könne mit Trainer Jürgen Klopp nicht Meister werden. Darüber hinaus würde Borussia Mönchengladbach absteigen, las sie zu Jahresbeginn aus den Sternen. Beides erwies sich als ebenso falsch wie ihre Anfang Herbst geäußerte Prognose, Dortmund werde in der Champions League mit drei Siegen und drei Unentschieden die nächste Runde erreichen.
Auch Tiere haben Kunkel zufolge eine schlechte Trefferquote: An der Nachfolge des legendären WM-Orakels Paul versuchten sich während der Frauen-Fußball-WM gleich acht seiner Artgenossen. Mehr als vier Treffer bei sechs Versuchen schaffte keiner. Ein wenig besser lag die junge Elefantendame Nelly mit fünf Treffern bei sieben Versuchen - ob das reicht, um sich für die 2012 anstehende EM als Turnier-Orakel zu bewerben? Auch von dem bei der Rugby-WM in Neuseeland zu einiger Berühmtheit gelangten Schaf "Sonny Wool" dürften bei der Fußball-EM keine überragenden Prognose-Ergebnisse zu erwarten sein. Alle sieben Treffer erzielte Sonny Wool bei Spielen der Gastgeber, versagte aber bei Spielen anderer Mannschaften auf ganzer Linie.