Sie kochten seine Schuhe in der Mikrowelle, kippten klebrigen Ahornsirup in sein Bett, schmissen Werkzeug in den Pool und stellten die Kühltruhe ab: Bei einem gemeinsamen Rachefeldzug gegen ihren untreuen Ex bewiesen zwei Neuseeländerinnen ihre Phantasie.
Als Kaycee Te Aomarama Wall und Lani Aperahama über eine Freundin erfuhren, dass der Mann, von dem sie dachten, er wäre ihr Partner, sie mit einer anderen betrog, fühlten sie sich zunächst wie in einem schlechten Traum. Dann gaben sie ihm beide den Laufpass.
Was dann passierte, war reiner Zufall: Beide Frauen fuhren zum Haus des Ungetreuen, um dort ihre Sachen dort abzuholen und trafen dort aufeinander. Spontan entstand der Plan, es dem Betrüger heimzuzahlen. Wie neuseeländische Zeitungen berichteten, richteten die 30 und 40 Jahre alten Frauen ein echtes Chaos in der Wohnung an: Neben der Sauerei mit dem Ahornsirup kippten sie auch Bleichmittel über die Kleidung des Herrn und verwüsteten die Wohnräume.
Als die beiden dann auch noch herausfanden, dass ihr Liebhaber ihnen identische Intimfotos geschickt hatte, drohten sie, das Material zu veröffentlichen und verlangten je 4000 neuseeländische Dollar (rund 2000 Euro). Doch der Verflossene weigerte sich zu zahlen und ging zur Polizei.
Die betrogenen Damen hatten Glück: Obwohl in Neuseeland auf Erpressung bis zu 14 Jahre Haft stehen, hatte der Richter am High Court in Auckland ein Einsehen: Er verurteilte die Angeklagten nur zu 350 Stunden gemeinnütziger Arbeit.
"Ich glaube nicht, dass dieses Vergehen den Kläger oder seine Familie langfristig belastet", sagte der zuständige Richter Peter Woodhouse. "Langfristige Folgen hat eher sein Verhalten, das moralisch verwerflich war."
Der Rachefeldzug hatte tatsächlich erzieherische Wirkung auf den Casanova. Er gab sich reumütig: "Ich habe beiden Unrecht getan und bedaure das", sagte er vor Gericht.