Auto:Heißes Rennen um den Thron der Autobauer

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Detroit (dpa) - General Motors (GM) und Volkswagen nähern sich im Rennen der Autokonzerne um die Weltspitze an. Die US-Amerikaner setzten im vergangenen Jahr fast 9,72 Millionen Fahrzeuge ab, wie der Konzern am Dienstag auf der US-Automesse in Detroit mitteilte.

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Detroit (dpa) - General Motors (GM) und Volkswagen nähern sich im Rennen der Autokonzerne um die Weltspitze an. Die US-Amerikaner setzten im vergangenen Jahr fast 9,72 Millionen Fahrzeuge ab, wie der Konzern am Dienstag auf der US-Automesse in Detroit mitteilte.

VW hatte von „insgesamt über 9,7 Millionen Fahrzeugen“ berichtet. Dabei zählen die Wolfsburger allerdings ihre schweren Nutzfahrzeuge der Töchter MAN und Scania mit. Ohne das Lkw-Geschäft kam VW 2013 auf rund 9,5 Millionen Autos. Spitzenreiter dürfte weiter Toyota sein. Die Verkaufszahlen der Japaner stehen jedoch noch aus.

Volkswagen will bis 2018 an den beiden Wettbewerbern vorbeigezogen und Weltmarktführer sein. In der VW-Rechnung sind auch die Lkw-Marken MAN und Scania enthalten. Während GM schon eine exakte Zahl nennt (9,715 Millionen), steht dieses Detail beim VW-Konzern noch aus. Hier beinhaltet die Zählung derzeit geschätzte Zahlen für MAN und Scania.

Für die Wolfsburger ist China der weltgrößte Einzelmarkt mit 3,27 Millionen Verkäufen. In Gesamteuropa setzte Volkswagen 3,65 Millionen Wagen ab. In den USA waren es konzernweit 611 700 Verkäufe.

Für die deutschen Autobauer treibt die steigende Nachfrage in den Vereinigten Staaten auch die dortige Produktion an. 2014 sollen laut einer Studie der Beratungsgesellschaft PwC rund 700 000 Autos deutscher Marken in den Staaten vom Band laufen - und damit etwa 11,6 Prozent mehr als 2013.

Dies wäre im Vergleich der weltweiten Produktionsstandorte die höchste Wachstumsrate. 2015 dürften die Produktionszahlen demnach sogar um weitere 30 Prozent zulegen. In China werden deutsche Autokonzerne nach der PwC-Studie im laufenden Jahr voraussichtlich zwar nur rund drei Prozent mehr Autos fertigen als im Vorjahr. Allerdings war die Produktion dort 2013 auch bereits um kräftige 20 Prozent oder 600 000 Einheiten gestiegen.

Die GM-Tochter Opel lieferte 2013 so viele Autos aus wie vor einem Jahr - gewann damit auf dem schrumpfenden Europa-Markt aber erstmals seit 14 Jahren leicht Anteile hinzu. Zugewinne gab es in elf Ländern - unter anderem in den Kernmärkten Deutschland, Großbritannien und Spanien sowie in den Wachstumsländern Türkei und Russland.

Mit Volvo konnte ein weiterer angeschlagener Autobauer mit guten Zahlen überraschen. Die Schweden kehrten nach dem Verlustjahr 2012 wieder in die Gewinnzone zurück. Vergangenes Jahr habe das Unternehmen schwarze Zahlen geschrieben, sagte Unternehmenschef Håkan Samuelsson und kündigte für 2014 ein erneutes Plus bei den Verkaufszahlen an. Vor allem China und die USA sollen zulegen.

Auf dem weltgrößten Automarkt China sieht auch die VW-Tochter Porsche künftig ihr größtes Wachstum. Dieses oder nächstes Jahr dürfte die Volksrepublik die USA als größten Porsche-Markt ablösen, sagte Vertriebschef Bernhard Maier. Denn das rasante Wachstum in den Vereinigten Staaten werde sein Tempo nicht auf Dauer halten können. „Wir hatten dort vier Jahre Erholungsdynamik, das wird nicht bis in alle Ewigkeit anhalten“, sagte Maier.

In Deutschland will Ford noch in diesem Jahr über den Verbleib der Fiesta-Produktion in Köln befinden. „Wir brauchen zügig eine Entscheidung“, sagte Deutschland-Chef Bernhard Mattes. So müssten die Lieferanten angesprochen werden. Es geht um den Produktionsstandort für die 2017 geplante Neuauflage des Kleinwagens. Momentan verhandeln Arbeitnehmer und Management über die Konditionen, zu denen das Nachfolgemodell produziert werden soll. Bei Ford in Köln arbeiten insgesamt 17 500 Menschen.

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