Ralf Dujmovits und Gerlinde Kaltenbrunner haben am 20. Mai den Gipfel des 8516 Meter hohen Lhotse im Himalaya erklommen. Das verheiratete Bergsteigerpaar schreibt damit Bergsteigergeschichte: Dujmovits ist er der erste Deutsche, der alle 14 Achttausender bestiegen hat. Kaltenbrunner ist auf dem besten Weg dahin: Der Lhotse ist ihr zwölfter Achttausender. Außer ihr gibt es nur noch die Spanierin Edurne Pasaban, die ebenfalls zwölf Achttausender bestiegen hat.
Dujmovits und Kaltenbrunner meldeten sich am 20. Mai per Satellitentelefon vom Gipfel des Lhotse bei ihren Teamkollegen zuhause. Zusammen mit ihren Teammitglieden Hirotaka Takeuchi und David Göttler standen sie "bei guten, aber sehr kalten Bedingungen" um etwa elf Uhr nepalesischer Orstzeit auf dem Gipfel, heißt es auf Kaltenbrunners Internetseite. Nach einer kurzen Ruhepause wollten sie demnach wieder absteigen und sich erst aus dem Basislager wieder melden.
2006 und 2008 war Dujmovits am 8.516 Meter hohen Lhotse noch gescheitert. Für alle 14 über 8.000 Meter hohen Berge benötigte der als sehr usmichtig geltende Bergsteiger 20 Jahre. Sowohl Dujmovits als auch Kaltenbrunner betonen immer wieder, es ginge ihnen nicht um die Rekordjagd. "Bergsteigen ist mein Leben" ist ein Satz, den beide immer wieder sagen.
Einige gute Freunde des Extrembergsteigerpaars sind in den 20 Jahren ums Leben gekommen. Er selbst sei mit der Zeit nicht nur erfahrener, sondern auch vorsichtiger geworden, sagt Dujmovits.
Trotzdem wird er nicht zum letzten Mal in diese Höhen vorgedrungen sein: Denn den Mount Everest hat er mit künstlichem Sauerstoff bestiegen. Und deswegen will er den höchsten Berg noch einmal besteigen. Ohne Sauerstoff. Der Mount Everest fehlt auch noch seiner Frau Gerlinde, die ebenfalls stets ohne Hilfe von künstlichem Sauerstoff unterwegs ist. Das Paar wird also bald wieder gemeinsam auf einem Gipfel stehen.