Aktuell:Zimmersport

Gerollte Socken sind nicht nur zum Jonglieren gut, sondern auch für Wurfübungen. Die Trainer von Alba Berlin machen es vor – mit einem Korb, den jeder daheim unter dem Schreibtisch stehen hat. (Foto: N/A)

Der Schulsport fällt aus, die Schwimmbäder haben zu und alle Sportvereine sind dicht. Doch dank den Basketballern von Alba Berlin müssen Kinder trotzdem nicht auf dem Sofa versauern.

Von Nina Himmer

Letztes Jahr hatte Henning Harnisch einen Unfall mit dem Fahrrad. Danach musste er eine Weile zu Hause bleiben. Weil er Sport liebt und fit bleiben wollte, verwandelte er seine Wohnung in einen Fitnessraum. Mit etwas Kreativität geht das: Yogamatte statt Teppich, Klimmzugstange in den Türrahmen, Gummiband an die Türklinke, Wasserflaschen als Hanteln. Jetzt muss Henning Harnisch wieder zu Hause bleiben, diesmal wegen Corona. Mit dem Sofa will er sich auch jetzt nicht abfinden - weder für sich noch für andere. Deshalb hat er ein Sportprogramm für Kinder auf die Beine gestellt. Ganz nach dem Motto: Wenn die Kinder nicht zum Sport können, muss der Sport eben zu ihnen kommen. Das ist eine große Idee und eine große Aufgabe. Zu viel für einen allein. Aber: Henning Harnisch ist nicht nur ehemaliger Profi-Basketballer, sondern auch Vizepräsident des Basketball-Bundesligisten Alba Berlin. Er hat also einen ganzen Klub hinter sich, in dem auf einmal viele Menschen nichts mehr zu tun haben. Deshalb machen sie jetzt "Albas tägliche Sportstunde", die im Internet unter www.youtube.com/albaberlin erreichbar ist. Dort kann man unter Profianleitung zum Beispiel lernen, mit gerollten Socken zu jonglieren. Ab Dienstag gibt es jeden Tag drei Sportstunden à 45 Minuten: Um 9 Uhr eine für Kita-Kinder, um 10 Uhr eine für Grundschüler und um 11 Uhr eine für Oberschüler. Neben den Trainern werden auch die Profis ab und zu dabei sein - und natürlich das Maskottchen des Vereins, der Albatros.

© SZ vom 21.03.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: