Aktuell:Wahlkampfpanne

Mit einer großen Veranstaltung wollte US-Präsident Donald Trump seinen Wahlkampf in Schwung bringen. Doch dann kam einiges dazwischen - auch Tiktok.

Von Nina Himmer

So hatten sich Trump und sein Team das nicht vorgestellt: Im Stadion blieben viele Plätze einfach leer. Ob wegen Corona oder einem Teenager-Streich – peinlich war das für die Republikaner allemal. (Foto: Evan Vucci/AP)

Es sollte ein Triumph für Trump werden: Eine Million angekündigte Besucher, ein riesiges Stadion voller Fans, große Leinwände für alle ohne Platzkarte und eine große Party. Das alles in Tulsa in Oklahoma - einem Bundesstaat, in dem Trumps republikanische Partei sehr stark ist. Perfekt für den Neustart des Wahlkampfs, der wegen Corona lange auf Eis lag. Und den Trump dringend braucht: In Umfragen liegt er seit Wochen deutlich hinter seinem Konkurrenten Joe Biden von den Demokraten. Es kamen dann zwar tatsächlich viele Menschen, aber längst nicht alle wollten dem Präsidenten zuhören. Draußen vor dem Stadion gab es laute Proteste gegen Rassismus, Polizeigewalt und Trumps Politik. Drinnen blieben viele Plätze einfach leer. Was war passiert? Zum einen hat Trump wohl unterschätzt, dass nicht alle Menschen die Pandemie so sorglos abtun wie er. Experten hatten vor dem großen Ansteckungsrisiko gewarnt, das bei solchen Massenveranstaltungen besteht. Zumal die Lage in den USA mit über zwei Millionen Infizierten und vielen Toten nach wie vor sehr ernst ist. Zum anderen haben ihm wohl einige Teenager einen Streich gespielt: Über das Netzwerk Tiktok haben sie dazu aufgerufen, Tickets für die Show zu reservieren, um dann einfach nicht hinzugehen. Dazu zählten sie auf, was sie statt dem Präsidenten zuzuhören alles Wichtigeres tun würden. Zum Beispiel: Fussel vom Teppich zupfen und danach nach Größe sortieren. Oder auf die Beerdigung des Goldfischs des Hundes gehen.

© SZ vom 27.06.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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