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Brennender Regenwald in Brasilien: Der Handelsvertrag zwischen der EU und Südamerika würde Farmern mehr Rindfleischexporte nach Europa erlauben. Umweltschützer fürchten daher weitere Brandrodungen. (Foto: Xinhua/dpa)

Der Amazonas-Regenwald in Südamerika ist der wichtigste Wald des Planeten. Was passiert, wenn die grüne Lunge plötzlich qualmt?

Von Aline Spantig

Der Amazonas-Regenwald ist der wichtigste Filter für das Klima der Erde. Die Bäume und Pflanzen dort binden ein Fünftel der Treibhausgase, die jedes Jahr weltweit produziert werden. Das Blätterdach ist so dicht, dass ein Regentropfen von der Baumkrone bis zum Boden manchmal zehn Minuten braucht. Aber die grüne Lunge des Planeten schrumpft. In den letzten 20 Jahren ist allein im brasilianischen Teil etwa jeder zehnte Baum abgeholzt oder verbrannt worden. Manche roden die Bäume, um an das Holz zu kommen. Andere brennen riesige Flächen nieder, um darauf Tierfutterpflanzen anzubauen. Da momentan Trockenzeit im Amazonas-Gebiet ist, sind jetzt viele Brände außer Kontrolle geraten. Manche Politiker wollen dabei helfen, den Regenwald zu schützen. Aber das ist nicht so einfach. Die Feuer sind schwer zu erreichen. Und der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro will sich nicht reinreden lassen. Die ausländischen Politiker aber wollen genau das. Sie wollen einen Teil der Hilfsgelder an unabhängige Organisationen geben. Bolsonaro findet das nicht fair. Einer seiner Mitarbeiter riet den Helfern, mit dem Geld doch lieber selbst Bäume anzupflanzen, bei sich zu Hause in Europa.

© SZ vom 31.08.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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