Aktuell:Neun Namen

Vor einem Jahr wurden in Hanau neun Menschen getötet. Warum es wichtig ist, ihre Namen nicht zu vergessen.

Von Nina Himmer

Auf einer Häuserwand in Hanau steht auf Englisch der Hashtag: Sagt ihre Namen! (Foto: Michael Probst/AP)

Vielleicht wird es in Hanau eines Tages eine Mercedes-Kierpacz-Straße oder einen Ferhat-Unvar-Platz geben. Das wäre ein Zeichen des Erinnerns. Und eine Mahnung, dass sich niemals wiederholen darf, was dort im Februar vor einem Jahr passiert ist: Neun Menschen wurden von einem Rassisten ermordet. Rassisten hassen Menschen, die anders sind als sie selbst. Zum Beispiel weil sie eine andere Hautfarbe, Religion oder Herkunft haben. Das ist natürlich großer Unfug, weil alle Menschen gleich viel wert sind. In Hanau ist aus dem Hass Gewalt geworden, die Menschen das Leben gekostet hat - der Anschlag gilt als einer der schlimmsten in der Geschichte der Bundesrepublik. Danach wurde sehr viel über den Täter gesprochen. Viel wichtiger aber ist, dass die Opfer nicht vergessen werden.

Dafür setzt sich die Aktion "Say their names" ein. Das ist Englisch und bedeutet "Sagt ihre Namen". Und das tun viele: im Internet, auf Plakaten, bei Gedenkveranstaltungen oder als Graffiti an Häuserwänden liest man nun die Namen der Getöteten. Sie lauten Gökhan Gültekin, Sedat Gürbüz, Said Nesar Hashemi, Mercedes Kierpacz, Hamza Kurtović, Vili Viorel Păun, Fatih Saraçoğlu, Ferhat Unvar und Kaloyan Velkov.

Am 4. März 2020, zwei Wochen nach dem Attentat, wohnen Kanzlerin Angela Merkel und Angehörige der Opfer der Gedenkfeier für die Ermordeten bei. (Foto: Kai Pfaffenbach/DPA)
© SZ vom 20.02.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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