Aktuell:Lehrermangel

Müssen in Zukunft etwa Hunde unterrichten? Nein. Helfen können sie trotzdem. So wie dieser Labrador, der als Vorlesehund arbeitet. (Foto: Stefanie Preuin)

In Deutschland gibt es zu wenige Lehrerinnen und Lehrer. Ideen, wie man das Problem lösen könnte, gibt es viele. Aber ist eine Lösung dabei?

Von Nina Himmer

Zugegeben: Wenn eine Schulstunde ausfällt, ist das erst mal toll. Statt Aufsätze zu schreiben, Vokabeln zu lernen oder Bruchrechnen zu üben kann man auf dem Pausenhof spielen, länger schlafen oder früher nach Hause gehen. Aber wenn das ständig passiert und an vielen Schulen im Land, wird es zum Problem. Dann hinken nämlich irgendwann viele Schülerinnen und Schüler gewaltig mit dem Stoff hinterher. In Deutschland fällt sehr viel Unterricht aus, weil es zu wenige Lehrerinnen und Lehrer gibt. Aktuell sind mehr als 12 000 Stellen unbesetzt, bis 2035 könnten es laut Hochrechnungen 158 000 sein. Die Folgen sind für alle doof und längst spürbar: Unterrichtsausfall, weniger Zusatzangebote wie Chor, Theater-AG oder Spanischkurs sowie größere Klassen. Was also tun? Wissenschaftler empfehlen zum Beispiel, dass Lehrkräfte mehr Stunden übernehmen und weniger in Teilzeit arbeiten sollen. Außerdem mehr Selbstlernzeit für die Oberstufe, Quereinsteiger aus anderen Berufen, die Rückkehr von Lehrern aus dem Ruhestand oder Umschulungen, damit mehr Personal Mangelfächer wie Mathe oder Physik unterrichten kann. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder will außerdem Lehrkräfte aus anderen Bundesländern abwerben. Klingt wie schnelle Hilfe, aber ist das nicht unfair, fehlen sie doch dann in den anderen Bundesländern. Bei der Lehrerschaft kommt das alles nicht gut an. Viele fragen: Kann die Antwort auf zu viel Arbeit noch mehr Arbeit sein? Es werden wohl noch viele Stunden ausfallen.

© SZ vom 04.02.2023 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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