Aktuell:In der Enge

Die Wasserstraße von Hormus ist für den Ölhandel eine der wichtigsten der Welt. Doch nun droht ihr eine Blockade. Was ist das los?

Von Nina Himmer

Knappe Sache: So sieht die Meerenge von Hormus von oben aus. (Foto: dpa)

Die Meerenge von Hormus ist an ihrer engsten Stelle nicht mal 50 Kilometer breit. Der Ärger um sie ist dafür umso größer: Er reicht gerade um die ganze Welt. Das liegt daran, dass die Wasserstraße so wichtig ist. Sie verbindet den Persischen Golf mit dem Golf von Oman, der ins offene Meer führt. Das macht Hormus zu einer Art Tor in die Welt. Große Tanker liefern von dort Öl aus Iran, Kuwait, Katar oder den Vereinigten Arabischen Emiraten in die ganze Welt, nach Europa, Asien und Nordamerika. Knapp drei Milliarden Liter jeden Tag. Das Problem: In der Region gibt es nicht nur viel Öl, sondern auch viel Streit. Gerade zanken sich zum Beispiel Iran und die USA. Iran hat deshalb schon einzelne Tanker festgehalten und droht damit, die Meerenge dichtzumachen. Das würde die gesamte Weltwirtschaft hart treffen - denn wenn weniger Öl auf dem Markt ist, steigen die Preise. Selbst an deutschen Tankstellen müssten die Autofahrer dann mehr bezahlen. Die USA wollen die Öltanker deshalb nun militärisch schützen und suchen derzeit Verbündete für diese Mission. Deutschland hat abgesagt. Der Außenminister erklärte, dass Deutschland lieber weiterhin auf Gespräche statt auf Soldaten setzen wolle.

Mit solchen riesigen Öltankern werden jeden Tag Milliarden Liter transportiert. (Foto: dpa)
© SZ vom 03.08.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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