Aktuell:Großer Wurf

Eins, zwei, drei, vier... wie oft kann ein Stein übers Wasser springen? Der neue Weltmeister im Ditschen ist elf Jahre alt und kommt aus Stuttgart.

Von Andrea Lindner

Ditschen heißt auch Steinschnellen, Pfitscheln, Flitschen oder einfach Steinehüpfen. Dabei geht es darum, einen Stein so zu schleudern, dass er möglichst oft auf der Wasseroberfläche springt. Das Ditschen hat eine lange Geschichte: Schon in der Antike, also vor mehr als 1500 Jahren, versuchten die Menschen, die Steine zum Hüpfen zu kriegen. Es gibt regionale Abwandlungen: Die Inuit ditschen auf Eis statt auf Wasser, Beduinen auf Sand. Und der elfjährige Tobias Frodl wurde vergangene Woche sogar Weltmeister. Mit seiner Familie hat er an der Ostsee Urlaub gemacht. Zufällig erfuhr er von der Ditsch-WM. Es war zwar keine offizielle Weltmeisterschaft mit Profis, sondern eher ein Spaßwettkampf, aber trotzdem ist Tobias sehr stolz. Achtmal ist sein Stein auf der Wasseroberfläche gehüpft. Der beste Erwachsene schaffte nur ein paar Hüpfer mehr. Bei den Profi-Ditschern liegt der Weltrekord übrigens bei 88. Die haben dann aber natürlich noch eine viel bessere Technik, mehr Training und perfekte Steine. Wichtig beim Ditschen ist, einen möglichst flachen Stein zu suchen. Tobias wirft ihn mit viel Schwung, um ihn in der Luft rotieren zu lassen. Damit der Stein sich wie ein Kreisel in der Luft drehen kann.

© SZ vom 25.08.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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