Aktuell:Erdüberlastungstag

Ausgepresst wie eine Orange? Zum Erdüberlastungstag wurde in Berlin protestiert. (Foto: Christian Mang/imago)

Seit dem 4. Mai lebt Deutschland auf Pump bei der Natur. Schon jetzt sind also alle natürlichen Ressourcen verbraucht, die uns pro Jahr zustehen.

Von Nina Himmer

Mit Ranglisten ist das so eine Sache: Wenn es um Goldmedaillen, Energiesparen oder Wirtschaftskraft geht, sind alle gern ganz vorn dabei. Aber es gibt auch Spitzenplätze, die weniger ruhmreich sind. Das Verschwenden von Ressourcen etwa. Würden alle Nationen so leben wie wir, bräuchten wir drei Erden pro Jahr. Zusammen mit Ländern wie den USA, Australien, Russland und vielen europäischen Staaten verbraucht Deutschland besonders viele Rohstoffe und pustet zugleich reichlich Treibhausgase in die Luft. Schon am 4. Mai war hier deshalb Erdüberlastungstag. Das bedeutet, dass alle Ressourcen aufgebraucht sind, die Deutschland rechnerisch pro Jahr zustehen und welche die Natur ersetzen könnte. Um dieses Problem zu verdeutlichen, berechnet eine Umweltorganisation jedes Jahr den Erdüberlastungstag für viele Länder und die ganze Welt. Der rutscht immer weiter nach vorne: Vor 50 Jahren war er noch im November, vor 20 im September und voriges Jahr schon im Juli. Schlusslichter sind übrigens Indonesien, Ecuador und Jamaika. Und in Bangladesch, Angola oder den Philippinen gibt es gar keinen Erdüberlastungstag - dort wird nicht mehr verbraucht als vorhanden ist.

© SZ vom 06.05.2023 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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