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Noch kleiner als Asterix ist nur Idefix. Im neuen Band kommen sie beide ganz groß raus. (Foto: Annette Riedl/dpa)

Asterix ist älter als so manche Eltern, nämlich genau 62 Jahre. Am Donnerstag ist jetzt Band 39 erschienen. Wie aktuell ist "Asterix und der Greif"?

Von Georg Cadeggianini

Es wird kalt diesmal: Miraculix hat eine roter Frostnase, die römischen Legionäre versinken in Schnee und Nebel, riesige Eiswände türmen sich auf. Sogar der Zaubertrank gefriert! Hallo? Und was ist mit Erderwärmung, Klimakatastrophe, 2021? Ganz langsam. Auf der Suche nach dem Greif, einem Mischwesen aus Adler und Löwe, rumpeln die gallischen Krieger in jede Menge Anspielungen an die Gegenwart. Da wird coronamäßig Abstand gehalten, vergorene Stutenmilch getrunken statt immer nur Wildschwein gegessen, am Basislager nach Passwort wie beim Computer gefragt und statt des auf Tierkämpfe spezialisierten Gladiators "Ausdimaus" hat plötzlich ein Legionär das Sagen, der den verräterischen Namen "Fakenius" trägt. Er verbreitet ganz viel Verschwörungswirrwarr. Asterix und Obelix reisen gen Osten ins Reich der Sarmaten. Dort leben die Frauen als kriegerische Nomadinnen, während die Männer am Herd stehen und abspülen. Kinder werden abwechselnd gehütet. Dorfchef ist der Schamane Terrine, der sich als leicht verblödeter Suppenkasper entpuppt und immer nur an seine Trommel und ihre Weissagungen denkt. In Wahrheit lenkt seine Frau Matrioschkowa das Dorf. Wie ein Wirtschaftsboss trägt sie den Titel CEO. Die Kriegerin ist Chefin für externe Operationen. Ganz am Ende des Abenteuers wird dann doch noch der Klimawandel Thema. "Wenn das nur gut geht! Spürt ihr auch, dass es wärmer wird?" Das sagt ausgerechnet ein Späher.

© SZ vom 23.10.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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