Aktuell:Comeback

Seit zwölf Jahren schon ist Pluto kein Planet mehr. Manche Forscher finden das jetzt ungerecht und fordern, ihn wieder zurück ins Team zu holen. Über einen galaktischen Streit.

Von Georg Cadeggianini

Dieses Sonnensystem, das zwei Landwirte am Ammersee in ein Feld gemäht haben, zeigt nur acht Planeten. In Zukunft aber könnte auch Pluto wieder offiziell zur Planeten-Bande gehören. (Foto: dpa)

In der antiken Götterwelt ist er der Herrscher des Totenreichs, bei Disneys Zeichentrickfiguren Mickys Haushund. In beiden Welten ist Pluto ein wenig anders als der Rest. Als Cartoonhund ist er eine der wenigen Figuren, die nicht sprechen, bei den Römern hatte man Angst vor dem Gott Pluto, vermied sogar, ihn beim Namen zu nennen. Auch der Planet Pluto war von Anfang an ein wenig anders als der Rest. Kleiner als die anderen, am weitesten weg von der Sonne, am langsamsten. Während die Erde in gut 365 Tagen einmal um die Sonne rast, braucht Pluto dafür 247,7 Jahre. Seit seiner Entdeckung im Jahr 1930 galt er als neunter Planet in unserem Sonnensystem. 2006 dann haben Forscher der Internationalen Astronomischen Union ihn aus dem Reich der Planeten verstoßen. Das Argument: Pluto habe seine Umlaufbahn nicht ordentlich frei gefegt. Die sei ein Steinehaufen, nicht planetenwürdig! Vollkommen zu Unrecht, sagen Forscher jetzt in einer Studie. So ein Chaos hätten andere Planeten auch. Würde sich die Erde auf Plutos Umlaufbahn bewegen, könnte sie auch nicht alle Brocken wegfegen. Vielleicht ist Pluto also doch gar nicht so anders: ein Hund wie Goofy, ein Gott wie Merkur - und in Zukunft vielleicht sogar wieder ein Planet.

© SZ vom 15.09.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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