Aktuell:Bienen retten

In Bayern haben mehr als eine Millionen Menschen ein Volksbegehren unterschrieben. Das sind mehr als je zuvor. Was hat so viele Menschen in die Rathäuser gelockt?

Von Nina Himmer

Zwei Wochen sind nicht viel Zeit, um fast eine Million Unterschriften zu sammeln. Ein Volksbegehren in Bayern hat es trotzdem geschafft - sogar vor dem Ablauf der Frist und mit Rekordbeteiligung. Was hat so viele Menschen in die Rathäuser und Bürgerbüros getrieben? Die Antwort hat sechs Beine, riesige Augen und einen schwarz-gelben Pelz: Bienen. Sie haben der Aktion nicht nur einen Namen gegeben ("Rettet die Bienen"), sondern als sympathischstes aller Insekten (Honig! Blütenbestäuber! Flauschfell!) auch viele Menschen zum Mitmachen motiviert. Genau darum geht es bei einem Volksbegehren: Wenn genug Bürger unterschreiben, können sie damit die Politiker zwingen, sich mit einem Thema zu beschäftigen. In diesem Fall geht es um eine Verschärfung des Naturschutzgesetzes. Gefordert werden zum Beispiel 30 Prozent Ökolandbau bis 2030, mehr Biotope, naturbelassene Streifen neben Feldern und strenge Vorgaben für Dünger und Pflanzenschutzmittel. Das soll nicht nur die Bienen schützen, sondern alle Insekten. In den letzten Jahren sind nämlich viele Arten verschwunden oder stark zurückgegangen. Wissenschaftler sehen darin eine Gefahr für das Ökosystem - und damit auch für uns Menschen.

© SZ vom 16.02.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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