Aktuell:Baby & Beruf

36 der mächtigsten Menschen der Welt. Mit dabei vier Frauen, darunter zwei Mütter. Vergangene Woche fing die neuseeländische Regierungschefin Jacinda Ardern wieder an zu arbeiten. (Foto: Reuters)

Eine Frau bekommt ein Baby und fängt danach wieder an zu arbeiten. Alles ganz normal. Aber gilt das auch für eine Regierungschefin?

Von Andrea Lindner

Neuseeland liegt am anderen Ende der Welt. Jacinda Ardern ist dort Regierungschefin, macht also den gleichen Job wie Angela Merkel hier. Vor Kurzem hat Ardern ein Baby bekommen. Als Regierungschefin ist das eine absolute Ausnahme. Nur einmal vor ihr hat überhaupt eine Regierungschefin ein Kind während ihrer Amtszeit bekommen. Das war 1990 in Pakistan. Ministerinnen, die Mutter wurden, gab es aber schon öfter: Zum Beispiel die früheren deutschen Bundesfamilienministerinnen Kristina Schröder und Manuela Schwesig. Bei Ardern gab es schon vor der Geburt viele Diskussionen um ihre Schwangerschaft und dass sie als Mama gleichzeitig Regierungschefin ist. Einige Menschen finden es nicht gut, dass sie in diesem wichtigen Beruf ein Baby hat. Und dann auch noch gleich wieder anfängt zu arbeiten. Sie sagen, dass sie sich zwischen Beruf und Baby entscheiden soll. Doch Ardern kämpft, wie viele Frauen, dafür, dass sie sich frei entscheiden kann. Arbeit? Kinder? Oder beides! Auch als Regierungschefin. Wenn sie das in so einem anstrengenden und wichtigen Job macht, ist sie auch ein Vorbild für viele andere Frauen. Und ihr Mann, der sich jetzt vor allem um das Baby kümmert, für viele andere Männer. Papas und Mamas sollten sich frei entscheiden können, wie viel sie arbeiten. Diese Familie zeigt: Arbeitende Mütter sind ganz normal! Und Papas, die sich um die Kinder kümmern, auch.

© SZ vom 11.08.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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