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Wer passt eigentlich auf die Menschenrechte auf? Die Vereinten Nationen versuchen es - in Zukunft aber ohne die Vereinigten Staaten von Amerika.

Von Nina Himmer

Die Vereinten Nationen, kurz Uno, sind die wichtigste Organisation der Welt. Mit 193 Mitgliedern gehören nämlich fast alle Länder dazu. Sie haben sich zusammengeschlossen, um für mehr Frieden auf der Welt zu sorgen. Diese Woche haben die USA den Menschenrechtsrat der Uno verlassen. Die US-Regierung findet, dass ihr Land zu viel Geld beisteuern muss und Israel, ein enger Freund der USA, von der Uno unfair behandelt wird. Der Menschenrechtsrat ist eine der wichtigsten Einrichtungen der Uno und soll dafür sorgen, dass alle Menschen bestimmte Rechte haben. Sie sollen zum Beispiel offen ihre Meinung sagen können, zur Schule gehen dürfen und nicht unschuldig im Gefängnis landen. Hält Donald Trump diese Rechte für überflüssig? In der Öffentlichkeit begründet der Präsident den Austritt anders: Er sagt, dass die USA alleine mehr für die Menschenrechte tun könnten. Viele bezweifeln aber, dass er dafür der Richtige ist. Bei seinem Treffen mit Diktator Kim Jong-un hat er kein Wort über dessen unterdrücktes Volk verloren. Und er erlaubte monatelang, Kinder an der Grenze zu Mexiko von ihren Familien zu trennen, um Einwanderer abzuschrecken. Das ist ein Verstoß gegen genau die Rechte, für die sich die UNO einsetzt.

© SZ vom 23.06.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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