William Turner:Die Physik des Sehens

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Es ist zu vermuten, dass William Turner (1775 - 1851) der Veränderung von Margate mit eher gemischten Gefühlen gegenübergestanden hätte. Aber vielleicht hätte es ihn versöhnt, dass der Blick aufs Meer wie auf seinem Gemälde "Neumond" von 1840 sich nur wenig verändert hat. (Foto: Tate)

Kein Ort zog den britischen Maler William Turner so an wie das mondäne Seebad Margate. Der Ort im Südwesten Englands hat seitdem eine sehr wechselvoll Geschichte erlebt.

Von Alexander Menden

Beim Anblick des Meeres vergisst man die Spielhallen, die Fish & Chip-Shops und schäbigen "Family Amusements", die in greller Hässlichkeit die Marine Terrace von Margate säumen. Wendet man sich dem Wasser zu, wenn an bedeckten Tagen die Sonne über dem Ärmelkanal durch das weißgesäumte Grau der Wolkenfetzen bricht oder ihre Strahlen aus windgeputztem Himmel herab die Kämme der Wellen mit unzähligen Reflexen sprenkeln, dann versteht man sofort, was William Turner immer wieder zu diesem Ort zog. Mehr als 100 Werke schuf der Maler hier von den 1820er-Jahren an, 30 davon Ölgemälde.

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