Wiener Staatsoper:Jonas Kaufmann wird von Sopranistin versetzt

Der deutsche Tenor Jonas Kaufmann bei einer Spendengala im Jahr 2015. (Foto: Robert Haas)

Der Opernsänger will bei einer "Tosca"-Aufführung in Wien eine Arie wiederholen - als Zugabe. Doch dann muss er singen: "Wir haben keinen Sopran."

Das Publikum feiert die Inszenierung von Puccinis "Tosca" an der Wiener Staatsoper. So sehr, dass Opernsänger Jonas Kaufmann bei der Aufführung am Samstag eine Arie ein zweites Mal als Zugabe singen möchte. Ein Youtube-Video zeigt, wie der Sänger ansetzt und nach wenigen Sekunden bemerkt, dass die Sopranistin Angela Gheorghiu ihn bei der Zugabe alleine lässt und nicht auf die Bühne kommt.

Kaufmann reagiert auf die Abwesenheit der Kollegin mit Humor und singt: "Wir haben keinen Sopran." Dann blickt er sich suchend um und sagt zum Publikum: "Noch ein Versuch. Sie sehen, ich bin so sprachlos wie Sie selbst." Das Publikum lacht. Nach seiner Entschuldigung setzt Kaufmann wieder an, dieses Mal erscheint auch die Sopranistin Gheorghiu auf der Bühne.

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Einige Opernfans vermuten, dass die Sopranistin Kaufmann aus Protest alleine stehen ließ. Schon bei der ersten Aufführung von "Tosca" wiederholte der Tenor die Arie. Sängerin Gheorghiu kam damals gleich auf die Bühne, sagte danach aber in einem ORF-Bericht, dass sie aus Respekt den anderen Sängern gegenüber niemals eine Arie wiederholen würde: "Aber ich mag Jonas und selbst wenn er so etwas macht, vergebe ich ihm - aber nicht gleich heute Abend."

Die Staatsoper teilte auf Anfrage des Kuriers mit, dass die Sängerin bei der Zugabe in der zweiten Aufführung aber nur zu spät gewesen wäre, weil der Dirigent gleich weiter dirigierte, während sie mit Applaus rechnete.

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